Henrique Köng

Aus Theaterlexikon - CH
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* 21.2.1950 São Paulo (BR).

Seit 1964 in der Schweiz, Matura, Besuch der Universität Zürich (Philosophische Fakultät), 1974 Sekundarlehrerdiplom, 1975–79 Lehrtätigkeit, 1979–82 Ausbildung zum Theaterpädagogen und Regisseur an der →Schauspiel-Akademie Zürich. Ab 1982 beteiligte sich K. am Aufbau des →Kitz –Junges Theater Zürich, 1985–96 war er dessen Leiter. Beim Kitz inszenierte K. unter anderem 1986 Leif Sundbergs "Ein Fremder", 1987 Ken Campbell/F. K. Waechters "Ausflug mit Clowns", 1989 Wilfrid Grotes "Die Lieblingsspeise des Tigers", 1991 Willy Russels "Bloodbrothers" und 1992 Ad de Bont/Allan Zipsons "Das besondere Leben der Hilletje Jans". Zudem trat er in Kitz-Produktionen auf, zum Beispiel 1992 als Kaufmann in "Der Gast" (nach einer Schweizer Sage), 1993 in mehreren Rollen in Giraudoux’ "Die Irre von Chaillot" und 1995 als grosser Richter in der Ensembleproduktion "Die Nacht des Orpheus" (Regie jeweils: Serena Sartori). Beim Kitz engagierte sich K. kontinuierlich für die theaterpädagogische Aufbauarbeit in den Schulen der Stadt und des Kantons Zürich. Dabei arbeitete er häufig in Forumtheaterprojekten (einer auf Improvisation beruhenden Theaterform, bei der Regisseur, Schauspielerinnen und Schauspieler sowie das Publikum gemeinsam den Verlauf des Stücks entwickeln und über seinen Ausgang entscheiden). In dieser Zeit verschiedene Auftritte im Schweizer Fernsehen DRS. 1994/95 leitete er das Forumtheaterprojekt "Sehn-Sucht", das in Schulen aufgeführt wurde. Zudem produzierte und inszenierte er künstlerische Projekte in der Schweiz, in Mailand und Rio de Janeiro, ab 1992 war er vermehrt in interkulturellen Theaterprojekten zwischen der Schweiz, Italien, Burkina Faso, Senegal und Brasilien tätig. Ab 1996 realisierte K. als freier Regisseur eigene Forumtheaterprojekte, darunter "Die Kultur des anderen, eine Bedrohung?", "L’Homme sur l’arbre" und "Macbeth Metropolitano". 2002 leitete er an der Schweizerischen Landesausstellung Expo 02 das Theaterprojekt "U5" (zum Thema Ethik) der Schweizerischen UNESCO-Kommission. 2000 übernahm K. am Pädagogischen Institut für die deutsche Sprachgruppe in Bozen die künstlerische Leitung des dritten und vierten Lehrgangs für Theaterpädagogik. Seit 2003 ist er Dozent im Nachdiplomstudium der →Hochschule Musik und Theater Zürich.

Auszeichnungen

  • 1993 UNESCO-Label "Décennie Mondiale du Développement Culturel",
  • 1996 "Prix le Cauri de Bronze" des Festival International du Théâtre pour le Développement in Ouagadogou, Burkina Faso.


Autorin: Kathrina Erizar



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Erizar, Kathrina: Henrique König, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 1020.

Normdaten

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