Joseph J. Arnold

Aus Theaterlexikon - CH
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* 28.12.1945 Schattdorf UR.

Nach einer Ausbildung als technischer Zeichner im Maschinenbau 1967–70 Schauspielausbildung am →Bühnenstudio Zürich, Zürich ZH. 1970–72 erstes festes Engagement am Theater der Stadt Trier, wo er als Konstantin in Tschechows "Die Möwe" debütierte. 1972–73 Ensemblemitglied des →Theaters für den Kanton Zürich, Winterthur ZH an dem er bereits 1971 als Ruprecht in Kleists "Der zerbrochene Krug" gastiert hatte. Danach Tätigkeit in allen Arbeitsbereichen des Theaters. A. wurde einer der Vordenker und Wegbereiter des freien Theaters in der Schweiz. Wichtige Stationen waren: 1973 am →Theater an der Winkelwiese, Zürich ZH, dort Timm/Rumpf in Fassbinders "Bremer Freiheit" sowie erste Autorenarbeit mit der Dialogfassung von Kierkegaards "Das Tagebuch des Verführens", Regie: Wladimir Herman. 1974 Mitwirkung in "Homo Franz Kafka" der Neuen Theatertruppe Zürich im →Kammertheater Stok, Zürich ZH. 1974–75 Aufbauarbeit am →Theater Spilkischte, Basel BS, dem ersten professionellen Theater für Kinder in der Schweiz, als Schauspieler, Requisiteur, Bühnen- und Kostümbildner. 1975 Benedikt in →Hansjörg Schneiders "Sennentuntschi", Regie: Schneider, im Atlantis Basel. 1975/76 Autor und Bühnenbildner von "S’Hüehnerei und s’Eierhuhn" am Theater Spilkischte. 1976 Dramaturgie und zusammen mit Thomas Müllenbach Bühnenbild für Strindbergs "Fräulein Julie" am Theater an der Winkelwiese Zürich sowie Dramaturgie und Rolle des Lennie in Steinbecks "Von Mäusen und Menschen" am Theater für den Kanton Zürich (Regie: →Federico Emanuel Pfaffen). 1981 Inszenierung von Becketts "Warten auf Godot" am Theater Die Färbe in Singen. Nach einer mehrmonatigen Theater-Studienreise durch Südostasien 1981 Mitbegründer der freien Gruppe →Theater Coprinus, Zürich ZH, dessen künstlerischer Leiter A. bis 1988 blieb. In dieser Zeit inszenierte er unter anderem "Rhizom oder die gestundete Zeit" nach Texten von Ingeborg Bachmann und Handke (1982), Hans Henny Jahnns "Armut, Reichtum, Mensch und Tier" (1984), A.s "Feinde" nach Motiven und Erzählungen von Tschechow (1986), Ernst Barlachs "Findling" (1988). Danach arbeitete er vor allem als Regisseur, unter anderem bei den →Freilichtspielen Chur (1988 García Lorcas "Yerma"), am Sommertheater Schaffhausen (1989 →Friedrich Dürrenmatts "Romulus der Grosse"), am →See-Burgtheater, Kreuzlingen TG (1993 García Lorcas "In seinem Garten liebt Don Perlimplín Belisa") und erneut beim Theater Coprinus (1990 Gorkis "Vater", 1995 "Die steinerne Blume" nach Pawel Baschow, 1997 die Schweizer Erstaufführung von Dorsts "Herr Paul"), alle in A.s Bühnenbild. Verschiedene Rollen für Film- und Fernsehen.



Autor: Jean Grädel



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Grädel, Jean: Joseph J. Arnold, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 70-71.

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