Lukas Ammann

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* 29.9.1912 Basel. Sohn des Malers Eugen A. ∞ I. 1941–44 Hertha Heger, Schauspielerin, ∞ II. 1948–53 →Hedda Ippen, Schauspielerin, ∞ III. Liselotte Ebnet, Schauspielerin.

1932–34 durchlief A. in Berlin die Schauspielschule des Deutschen Theaters. Parallel dazu liess er sich bei →Max Terpis zum Mimen und Tänzer ausbilden. Einen ersten Kurzauftritt hatte er in der Reinhardt-Inszenierung von Calderóns "Das grosse Welttheater". Rückkehr in die Schweiz, 1934 Engagement ans →Stadttheater St. Gallen, wo er während sieben Jahren unterschiedlichste Rollen spielte, darunter Hofmarschall von Kalb in Schillers "Kabale und Liebe", Riccaut de la Marlinière in Lessings "Minna von Barnhelm", den Narren in Shakespeares "Was ihr wollt", Dr. Begriffenfeld in Ibsens "Peer Gynt". Zudem inszenierte A. dort unter anderem →Hans Haugs "E liederlichs Chleeblatt" und Molnárs "Lilom", daneben gastierte er am →Schauspielhaus Zürich, Zürich ZH. 1941–49 sowie 1952 und 1955 war A. am Schauspielhaus Zürich engagiert, er spielte dort rund hundert Rollen, darunter Leonhard in Hebbels "Maria Magdalena", den Baron in Gorkis "Nachtasyl", den Feldprediger in →Bertolt Brechts "Mutter Courage und ihre Kinder" und inszenierte unter anderem 1942 die Uraufführung von →Hermann Kessers "Professor Intermann" und 1948 →Curt Goetz’ "Hokuspokus". Mit →Heinz Rosen setzte A. die nordische Sage "Kiliki" in eine Ballettstudie um. Es folgte 1946/47 eine Tournee mit →Trudi Schoops Tanzkomödie "Barbara" durch Holland, Belgien und die USA. 1949–56 wirkte A. als Darsteller und Regisseur beim →Cabaret Federal, Zürich ZH, daneben spielte und inszenierte er auch an der →Komödie, Basel BS (1953 Wildes "Ein idealer Gatte" und Shakespeares "Ein Sommernachtstraum", 1956 Verneuils "Es bleibt in der Familie" und Goldonis "Die schlaue Witwe"). Ab 1956 arbeitete er in München, zunächst sieben Jahre am Theater Die kleine Freiheit, dann vorwiegend für Film und Fernsehen, wo A. über hundert Rollen verkörperte. Grosse Popularität erlangte A. 1966 durch die Titelrolle in der 78 Folgen umfassenden Fernsehserie "Graf Yoster gibt sich die Ehre". A. war auf diversen Tourneen zu sehen, zudem gastierte er an verschiedenen Bühnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Am →Stadttheater Basel inszenierte er 1962 Shaws "Cäsar und Cleopatra", 1970–75 spielte er erneut am Schauspielhaus Zürich, 1975 gastierte er am →Opernhaus Zürich, Zürich ZH in Loewes "My Fair Lady". A. spielte in den achtziger Jahren mehrmals am →Atelier-Theater, Bern BE, unter anderem 1983 Sir Hugo Latymer in Cowards "Duett im Zwielicht" (zusammen mit Liselotte Ebnet) und 1986 in Brooke/Bannermanns "Der Lord und das Kätzchen"; die letzte Bühnenrolle A.s war 1989 der alternde Casanova in Karl Gassauers "Casanova auf Schloss Dux". 1994–2000 verkörperte A. die Rolle des Wilhelm Faller in der Fernsehserie "Die Fallers". Fernsehporträt von Thomas Hostettler, Schweizer Fernsehen DRS 1989.



Autor: Thomas Hostettler



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Hostettler, Thomas: Lukas Ammann, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 47.

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