Margrit Winter

Aus Theaterlexikon - CH
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* 13.11.1917 Basel, † 18.6.2001 Stäfa ZH. ∞ 1943 →Erwin Kohlund, Schauspieler und Regisseur. Mutter des Schauspielers →Christian Kohlund und der Schauspielerin und Regisseurin →Franziska Kohlund.

Zunächst Mitglied der →Luzerner Spielleute, hatte W. grossen Erfolg als Maria Magdalena in →Oskar Eberles "Luzerner Passionsspiel" und wurde 1941 als Vreneli Marti in Hans Trommers Film "Romeo und Julia auf dem Dorfe" populär. Debüt als professionelle Darstellerin bei →Leo Delsen am →Städtebundtheater Biel-Solothurn (Klärchen in Goethes "Egmont", Titelrolle in Hauptmanns "Hanneles Himmelfahrt"), 1942–53 und danach mehrfach als Gast am →Stadttheater Basel/an den Basler Theatern (1942 Titania in Shakespeares "Ein Sommernachtstraum", Regie: →Oskar Wälterlin; 1942 Emily Webb in Wilders "Eine kleine Stadt"; 1943 Kattrin in →Bertolt Brechts "Mutter Courage und ihre Kinder", Regie: →Leopold Lindtberg; 1943 Margarethe in Goethes "Faust", Regie: Wälterlin; 1944 Titelrolle in Shakespeares "Romeo und Julia" und Miranda in "Der Sturm", 1945 Jessica in "Der Kaufmann von Venedig" und 1947 Ophelia in "Hamlet"; 1948 Titelrolle in Hauptmanns "Rose Bernd"; 1956 Marja in Tschechows "Drei Schwestern", Regie: →Heinz Hilpert; 1959 Titelrolle in →Arthur Honeggers "Johanna auf dem Scheiterhaufen"; 1962 Alkmene in Kleists "Amphitryon", Regie: William Dieterle; 1964 Julia Imperiali in Schillers "Die Verschwörung des Fiesco zu Genua"; 1966 Andromache in Euripides’ "Die Troerinnen", 1976 Titelrolle in der Uraufführung von →Hansjörg Schneiders "Die Schlummermutter" und Frl. Rasch in Kroetz’ "Wunschkonzert", Regie jeweils: →Valentin Jeker; 1985 Haushälterin in García Lorcas "Doña Rosita bleibt ledig", Regie: Franziska Kohlund). (Gast-)Engagements an fast allen grossen Bühnen der deutschsprachigen Schweiz: ab 1949 am →Schauspielhaus Zürich (unter anderem: 1956 Kassandra in Aischylos’ "Die Orestie", Regie: Wälterlin; 1957 Margarethe in Goethes "Faust", Regie: Lindtberg; 1958 Elisabeth in Shakespeares "Richard III.", Regie: Lindtberg; 1958 Titelrolle in →Paul Hallers "Marie und Robert", 1960 Lady Macbeth in Shakespeares "Macbeth", Regie: Lindtberg; 1961 Gertrude in Shakespeares "Hamlet"; 1961 Frau Linde in Ibsens "Nora"; 1967 Königin Isabeau in Schillers "Die Jungfrau von Orleans"; 1973 Anfissa in Tschechows "Drei Schwestern"; 1974 Claudia Galotti in Lessings "Emilia Galotti", Regie: →Friedrich Dürrenmatt), am →Stadttheater Bern, am →Städtebundtheater Biel-Solothurn, am Stadttheater Luzern/→Luzerner Theater (unter anderem 1954 Titelrolle in Anouilhs "Jeanne oder Die Lerche"), am →Stadttheater St. Gallen (1967 Titelrolle in Brechts "Mutter Courage und ihre Kinder"), am →Theater für den Kanton Zürich (1971 Marthe in Kleists "Der zerbrochne Krug"), am →Theater am Neumarkt in Zürich (unter anderem 1970 Winnie in Becketts "Glückliche Tage"). Daneben Verpflichtungen in Deutschland, unter anderem 1953–55 am Hessischen Staatstheater Wiesbaden (Titelrolle in Schillers "Maria Stuart"), 1968–70 am Theater der Stadt Trier (Titelrolle in Brechts "Mutter Courage", Winnie in Becketts "Glückliche Tage"), 1984 und 1985 bei den Festspielen Bad Gandersheim (Frau Wolff in Hauptmanns "Der Biberpelz", Gräfin Terzky in Schillers "Wallensteins Tod"). Seit 1984 arbeitete W. kontinuierlich bei der von ihrer Tochter Franziska und →Buschi Luginbühl geleiteten freien Theatertruppe →Il Soggetto (unter anderem Titelrollen in Hildesheimers "Mary Stuart" und "Philemon und Baukis" nach Leopold Ahlen, Narr in Shakespeares "König Lear" (mit ihrem Ehemann in der Titelrolle), 1993 Gammlerin in Renato Sartis "La Barbona"). Diverse Hörspiel-, Fernseh- und Filmrollen, darunter in den →Gotthelf-Verfilmungen von →Franz Schnyder und in →Kurt Frühs "Bäckerei Zürrer". Zum 80. Geburtstag entstand das Fernsehporträt: Nur die Gegenwart ist lebendig von Silvia Livio (Schweizer Fernsehen DRS 1997).

Auszeichnungen

unter anderem

  • 1957 erste Trägerin des →Hans Reinhart-Rings der →SGTK,
  • 1961 Kunstpreis der Stadt Luzern,
  • 1984 Roswitha-Ring der Stadt Bad Gandersheim,
  • 2002 Armin-Ziegler-Preis für ihr Lebenswerk (postum).


Autor: Thomas Blubacher



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Blubacher, Thomas: Margrit Winter, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 2109–2110.

Normdaten

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