Mathias Holtzwart: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 26. August 2022, 17:08 Uhr

* um 1540 Harburg am Oberrhein (Horbourg, heute: F), † nach 1589, auch Matthias, Matthäus und Mathis Holzwart.

H.s Eltern standen im Dienst des Grafen Georg von Württemberg-Mömpelgart. Dieser kam wohl für das Studium von H. auf, das er wahrscheinlich in Strassburg und/oder Basel absolvierte und als Magister der freien Künste abschloss. Nach einigen Jahren Wanderleben stand er spätestens ab 1567 im Dienst des Grafen Egenolf III. von Rappoltstein. In den siebziger Jahren war H. Stadtschreiber in Rappoltsweiler (heute: Ribauvillé), als welcher er 1589 nochmals aktenkundig wurde. Sein in Knittelversen verfasstes biblisches Drama "Saul. Ein schön new Spil von Künig Saul vnnd dem Hirten David" folgt eng der Vorlage des ersten Buchs Samuel. Laut Vorrede wurde es durch einflussreiche Freunde in Basel veranlasst und dem Rat der Stadt gewidmet. Das für zwei Tage mit jeweils fünf Akten konzipierte Spiel wurde am 5. und 6.8.1571 mit 100 sprechenden und 200 stummen Rollen durch "ein Ehrsamme Burgerschafft der loblichen Statt Basel" auf dem Kornmarkt (heute: Marktplatz) in Basel aufgeführt. Das Schauspiel erschien 1571 bei Samuel Apiarius in Basel und soll bald darauf auch im nordböhmischen Gabel aufgeführt worden sein. Zu H.s fünf in deutsch und lateinisch verfassten literarischen Arbeiten zählt ferner der 1568 erschienene "Lustgarten Newer Teuttscher Poeterey", eine in deutschen Knittelversen verfasste Geschichte der Regenten von Württemberg. H. trat auch als Emblematiker hervor und gab 1581 das deutsche Emblembuch "Emblematum Tyrocinia" heraus, ausgestattet mit Holzschnitten von →Tobias Stimmer.



Autor: Reto Caluori



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Caluori, Reto: Mathias Holtzwart, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 866–867.

Normdaten

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