Niddy Impekoven

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* 2.11.1904 Berlin (D), † 20.11.2002 Bad Ragaz SG, eigentlich Luise Antonie Crescenti. Tochter des Schauspielers, Dramatikers und Intendanten Toni I.

Tanzte schon mit drei Jahren zur Kurmusik in Bad Ragaz bei den Grosseltern und debütierte im Dezember 1918 nach frühen Erfolgen, Ballettstunden, Gymnastikunterricht an der Lohelandschule Frankfurt, an den Vereinigten Stadttheatern Frankfurt am Main. In den erschütternden Szenen ihres ersten eigenen Programms, das sie mit dem Ballettmeister Heinrich Kröller einstudierte, in "Der gefangene Vogel" (Musik: Bruno Hartl) und "Das Leben der Blume" (Musik: Johann Bierbach), dem mutwilligen "Schalk" (Musik: Chopin) und dem entzückenden Zyklus "Alte und moderne Puppen" (unter anderem Musik von Beethoven, Weber, Schubert) zeigte sie sich von Anfang an als eigenständige, unnachahmliche Tänzerin. Sie war schon früh eine reife Künstlerin und fand auch in allen späteren Programmen für ihr inneres Empfinden stets einen wahren Bewegungsausdruck. I. lebte ihr Tanzen und empfand jede Bewegung als Hingabe an die Musik. Während sie am Anfang ihrer Karriere von Werken Chopins, Beethovens, Schuberts, Webers und Schumanns inspiriert wurde, wandte sie sich später Bachs Kompositionen zu, setzte sich aber auch mit Milhaud und Bartók auseinander. Zwischen 1918 und 1934, als sie ihre Tänzerinnenkarriere beendete, gab sie unzählige Solotanzabende in Europa und ging 1928 auf eine Welttournee bis in den Fernen Osten und nach Amerika. Mit der Schweiz war sie nicht nur durch ihre Herkunft mütterlicherseits und ihre zahlreichen Gastspiele (unter anderen 1929 und 1931 am →Stadttheater Basel, 1937 am →Schauspielhaus Zürich) verbunden. Sie heiratete 1923 nach Basel, hatte ihre Familie – eine Tochter und einen Enkel – in Pratteln und verbrachte ihren Lebensabend zurückgezogen in Bad Ragaz. Eigene Werke: "Die Geschichte eines Wunderkindes" (1955).

Literatur

  • Frentz, Hans: N. I. und ihre Tänze, 1929.
  • Frentz, Hans: Weg und Entfaltung N. I.s, 1933. Stöckemann, Patricia: N. I. Geburtstag eines Wunderkindes. In: tanzdrama 11, 2. Quartal 1990.

Nachlass

  • Deutsches Tanzarchiv Köln.


Autorin: Ursula Pellaton



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Pellaton, Ursula: Niddy Impekoven, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 901–902.

Normdaten

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