Roland April

Aus Theaterlexikon - CH
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* 9.10.1929 Strassburg (F). ∞ Vera Grummish, Tänzerin.

Nach einer ersten Tanzausbildung bei seiner Mutter, der Tänzerin und Pädagogin Charlotte A., trat A. 1945 als Eleve ins Strassburger Opernballett unter Jean Combe ein, avancierte schon mit zwanzig Jahren zum Premier danseur étoile und tanzte bis 1956 die Hauptrollen in Werken wie "Giselle" (Musik: Adam), "Scheherazade" (Musik: Rimski-Korsakow) und "Schwanensee", 2. Akt (Musik: Tschaikowsky). 1956–58 Engagement in Bordeaux und Gastsolist in Paris, München, Vichy, Lyon, Toulouse und in der Truppe von →Janine Charrat. 1958–64 war A. der Danseur noble des Balletts am →Stadttheater Basel, Basel BS unter →Wazlaw Orlikowsky, brillierte mit seiner Eleganz und Virtuosität als Lois in dessen "Giselle", Siegfried in "Schwanensee" und Prinz Charmant in "Der Nussknacker" (Musik: Tschaikowsky) und zeigte sich als eindringlicher Darsteller in den Titelrollen von "Der wunderbare Mandarin" (Musik: Bartók) und "Der Pagodenprinz" (Musik: Britten), als Apollon in "Amphion" (Musik: →Arthur Honegger) und einer der Gatten und Liebhaber in "Fünf Etagen" (Auftragskomposition: Henri Sauguet). Unvergessen ist auch seine Gestaltung des Iwan Zarewitsch in "Der Feuervogel" (Musik: Strawinsky), von Romeo in "Romeo und Julia" und Danila in "Die steinerne Blume" (Musik jeweils: Prokofjew). 1964–66 wirkte A. als Ballettmeister und Choreograf in Strassburg, 1966–68 als Solotänzer am Stadttheater Basel. Schon seit 1961 war er auch pädagogisch tätig und gründete nach Abschluss seiner Tänzerkarriere 1968 eigene Ballettschulen in Mülhausen und Colmar, wo er bis 1997 unterrichtete. Seinen letzten Auftritt hatte er 1990 in Orlikowskys Inszenierung vom "Basler Totentanz" im Basler Münster (Musik: →Frank Martin) als reicher Kaufmann.



Autorin: Ursula Pellaton



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Pellaton, Ursula: Roland April, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 60-61.

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