Tobias Stimmer

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* 17.4.1539 Schaffhausen, † 14.1.1584 Strassburg (heute: F).

Die Anfänge von S.s künstlerischem Werdegang liegen im Dunkeln. Mit 25 Jahren trat er als Porträtist herausragender Zürcher Persönlichkeiten hervor. 1568–69 versah er das Haus "Zum Ritter" in Schaffhausen mit Fresken. Nach einem Aufenthalt in Italien übersiedelt er 1570 nach Strassburg, wo er 1571–74 die Tafeln für das Gehäuse der astronomischen Uhr des Münsters bemalte. Daneben entstanden als Illustrationen für Drucke, Flugblätter und Bücher zahlreiche Holzschnitte und Zeichnungen. 1576–78 schmückte er den Festsaal im Neuen Schloss des Markgrafen Philipp II. in Baden-Baden mit allegorischen Deckengemälden aus und fügte 1579 noch ein Fries hinzu. S. gilt als bedeutender Maler der deutschsprachigen Spätrenaissance. Als Dichter schuf er 1580 die geschickt gebaute Ehebruchkomödie "Comedia. Ein nüw schimpff spil von zweien Jungen Eeleute", die er mit achtzehn Federzeichnungen illustrierte. Die "Comedia" erschien 1891 erstmals im Druck. Eine zeitgenössische Aufführung ist nicht belegt, doch 1926 inszenierte →Cäsar von Arx das Stück in einer eigenen Bearbeitung mit der →Freien Bühne Zürich.

Literatur

  • Haas, Walter/Stern, Martin: Fünf Komödien des 16. Jahrhunderts, 1989.


Autor: Reto Caluori



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Caluori, Reto: Tobias Stimmer, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 1756–1757.

Normdaten

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