Wilhelm von Hohenesche

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* 9.11.1900 Linz (A), † 27.5.1978 Biel BE, eigentlich Guillaume du Fresne. ∞ →Gerty Wiessner, Opernsängerin.

Zunächst Ausbildung an der Handelsakademie Wien und Tätigkeit als Bankbeamter, dann Gesangsstudien an der Musikakademie München und am Mozarteum Salzburg. Engagements als Sänger 1924/25 am Landestheater Altenburg, 1925/26 am Opernhaus Köln, 1926–28 am Stadttheater Hagen, 1928–31 am Württembergischen Landestheater Stuttgart, 1931/32 am →Städtebundtheater Biel-Solothurn, 1932–48 am →Stadttheater Bern und 1951/52 an der Wiener Operettenbühne Zürich. In Bern war der aus Vevey stammende H. 1932–34 auch häufig als Opernregisseur tätig. So inszenierte er beispielsweise →Volkmar Andreaes "Ratcliff", Puccinis "La Bohème" und "Tosca", Richard Strauss’ "Elektra", Verdis "Rigoletto" und "Il Trovatore" sowie →Richard Wagners "Tannhäuser". Seine elegante Erscheinung und sein klangvoller Kavalierbariton prädestinierten H. besonders für Spielopern – insbesondere jene von Lortzing (Graf von Liebenau in "Der Waffenschmied", Graf von Eberbach in "Der Wildschütz", Zar Peter I. in "Zar und Zimmermann") – und für die Werke Mozarts (Guglielmo in "Così fan tutte", Titelpartie in "Don Giovanni", Conte Almaviva in "Le nozze di Figaro"). Zu seinem breiten Repertoire, in welchem unter anderem die Opern Puccinis, Verdis und Wagners eine wichtige Stellung einnahmen, zählten auch einige Partien in seltener aufgeführten Bühnenwerken wie Mossoul in Adams "Si j’étais roi", Zurga in Bizets "Les Pêcheurs de perles", die Titelpartie in Borodins "Fürst Igor", De Siriex in Giordanos "Fedora", Grumio in Hermann Goetz’ "Der Widerspenstigen Zähmung", Alex in →Hans Haugs "Madrisa" und Cléante in dessen "Tartuffe", Apollon in →Arthur Honeggers "Amphion", Scaramuccio in →Hans Hubers "Die schöne Bellinda", Pedro in →Othmar Schoecks "Don Ranudo" und Raimond in dessen "Venus", Lothario in Thomas’ "Mignon", die Titelpartie in Jaromír Weinbergers "Schwanda, der Dudelsackpfeifer" sowie Janusch beziehungsweise Mandryka in den Schweizer Erstaufführungen von Smetanas "Der Kuss" (1941, Regie: →Walther Brügmann, musikalische Leitung: Kurt Rothenbühler) und Richard Strauss’ "Arabella" (1933, Regie: H., musikalische Leitung: →Albert Nef). H. trat auch in zahlreichen Operettenrollen auf. Seine Gastspiele beschränkten sich auf wenige Vorstellungen am →Stadttheater Luzern (1941/42 Sprecher in Mozarts "Die Zauberflöte" und 1942/43 Marcello in Puccinis "La Bohème") und am →Stadttheater Zürich (1939/40 Figaro in Rossinis "Il barbiere di Siviglia"). Wirkte auch als Konzertsänger.



Autor: Paul Suter



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Suter, Paul: Wilhelm von Hohenesche, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 859–860.

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