Wolfgang Dörich

Aus Theaterlexikon - CH
Version vom 26. August 2022, 17:14 Uhr von Theater4 (Diskussion | Beiträge) (1 Version importiert)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

* 2.5.1918 Wien (A), † 1.1.1993 München (D). Sohn des Sängers und Regisseurs Theodor D. und der Sängerin Fine Reich-D.

1935–37 Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. 1935 Debüt als Dr. Purgon in Molières "Der eingebildete Kranke" am Schönbrunner Schlosstheater in Wien. Erste Engagements 1936–38 an den Salzburger Festspielen, 1937/38 als jugendlicher Held und Liebhaber am Stadttheater Troppau, 1938–40 als jugendlicher Held und Operettenbuffo am Stadttheater/Tiroler Landestheater Innsbruck (Mortimer in Schillers "Maria Stuart"). In denselben Rollenfächern wie auch als Regisseur wirkte er 1940–44 am Stadttheater Teplitz-Schönau (Titelrollen in Goethes "Clavigo", Kleists "Prinz Friedrich von Homburg" und Hebbels "Gyges und sein Ring", Inszenierung von Alexander Márais "Das letzte Abenteuer") und 1944–45 am Stadttheater Mährisch-Ostrau. Danach als Schauspieler und Regisseur 1946–52 an verschiedenen Wiener Bühnen (unter anderem 1946 Henri in Schnitzlers "Der grüne Kakadu" am Renaissance-Theater), auf Tourneen und 1952–54 an den Vereinigten Bühnen Graz (Er in Jan de Hartogs "Das Himmelbett") sowie 1954/55 als Oberspielleiter des Schauspiels und Schauspieler am Stadttheater Klagenfurt. 1955–59 war D. am →Stadttheater St. Gallen als Schauspieler und Regisseur tätig. Dort spielte er in rund dreissig Inszenierungen, unter anderem den Sekretär Thomas Schmitt in Just Scheu/Ernst Nebhuts musikalischem Lustspiel "Ein Engel namens Schmitt", Petruchio in Shakespeares "Der Widerspenstigen Zähmung", Marinelli in Lessings "Emilia Galotti", die Titelrolle in Goldonis "Der Lügner", den Narr in Shakespeares "Was ihr wollt" und Knieriem in Nestroys "Der böse Geist Lumpazivagabundus". Zudem führte er in St. Gallen bei über zwanzig Produktionen Regie. D. inszenierte mehrheitlich im Schauspiel, so beispielsweise Louis Verneuils "Staatsaffäre", →Friedrich Dürrenmatts "Ein Engel kommt nach Babylon" und "Der Besuch der alten Dame", Shaws "Caesar und Cleopatra", Schillers "Don Carlos" und "Maria Stuart", Nashs "Der Regenmacher" und Borcherts "Draussen vor der Tür". Er zeichnete aber auch für Inszenierungen von Operetten und Opern verantwortlich, so etwa von Robert Stolz’ "Kleiner Schwindel in Paris", der Uraufführung von →Paul Hubers Kammeroper "Das Schaufenster", Menottis "Das Medium" und "Amelia geht zum Ball" sowie Aubers "Fra Diavolo". Daneben trat D. 1956 als Gast an der →Komödie Basel auf. Nach 1960 wirkte er als Schauspieler unter anderem in München am Intimen Theater, an der Tribüne, an der Kleinen Komödie und an der Kammeroper, an den Gandersheimer Domfestspielen, am Theater an der Berliner Allee in Düsseldorf, an den Luisenburg-Festspielen Wunsiedel, an den Bad Hersfelder Festspielen sowie als Regisseur am Stadttheater St. Pölten. In der Schweiz inszenierte D. 1968 Hans Schuberts "Die grosse Karriere" und 1975 Leo Lenz’ "Der Junggeselle" bei →Walter Roderers Gastspieltheater; 1972/73 ging er mit der →Schauspieltruppe Zürich auf Tournee (Pastor Samuel Gardner in Shaws "Frau Warrens Beruf"). Tätigkeit für Film, Fernsehen und Rundfunk sowie als Synchronsprecher.



Autor: Redaktion



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Redaktion: Wolfgang Dörich, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 479.

Normdaten

Vorlage:Normdaten