Andrea Jonasson

Aus Theaterlexikon - CH
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* 29.6.1945 Freiburg (D), eigentlich Andrea Stumpf. Tochter des Schauspielers Wolfgang Stumpf und der Schauspielerin Christine Mylius. ∞ →Giorgio Strehler, Regisseur.

Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule München, 1962/63 Elevin bei Gustaf Gründgens am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. 1963–66 Engagement an der Städtischen Bühne Heidelberg (Gretchen in Goethes "(Faust)", Julia in Shakespeares "(Romeo und Julia)", Polly in →Bertolt Brecht/Weills "(Die Dreigroschenoper)", Nina in Tschechows "(Die Möwe)"). 1966–69 sowie als Gast 1973 am →Schauspielhaus Zürich, unter anderem 1966 Viola in Shakespeares "(Was ihr wollt)" und Marielle in François Billetdoux’ "(Durch die Wolken)" (Regie: →Leopold Lindtberg), 1967 Liese Bänsch in Hauptmanns "(Michael Kramer)" (Regie: August Everding) und Judith in der Uraufführung von →Friedrich Dürrenmatts "(Die Wiedertäufer)" (Regie: →Werner Düggelin), 1968 Johanna Dark in Brechts "(Die heilige Johanna der Schlachthöfe)" (Regie: Lindtberg), Lena in Büchners "(Leonce und Lena)", die Stieftochter in Pirandellos "(Sechs Personen suchen einen Autor)" und Octavia in Shakespeares "(Antonius und Cleopatra)" (Regie: →Bernhard Wicki), 1973 Ann in der Uraufführung von Dürrenmatts "(Der Mitmacher)" (Regie: Andrzej Wajda). 1969/70 spielte J. unter der Direktion von Düggelin an den →Basler Theatern (unter anderem Titelrolle in Lessings "(Minna von Barnhelm)"). Sie gastierte unter anderem bei den Salzburger Festspielen, wo sie 1973 als Königin Margaretha in Strehlers Shakespeare-Collage "(Das Spiel der Mächtigen)" erstmals mit ihrem späteren Ehemann zusammenarbeitete, am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg (unter anderem 1977 unter Strehlers Regie Shen Te/Shui Ta in Brechts "(Der gute Mensch von Sezuan)", dieselbe Doppelrolle auch in italienischer Sprache 1981 und erneut 1995/96 am Piccolo Teatro di Milano), am Thalia-Theater Hamburg und an der Bayerischen Staatsoper in München (1984 Titelrolle in Claudel/→Arthur Honeggers "(Johanna auf dem Scheiterhaufen)", Regie: Everding). Seit 1974 spielte J. kontinuierlich (teils als Ensemblemitglied, teils als Gast) am Burgtheater Wien, unter anderem 1978 Cressida in Shakespeares "(Troilus und Cressida)" und 1979 Rosalinde in "(Wie es euch gefällt)", 1980 Ruth Carson in Tom Stoppards "(Night and Day)" und 1984 Annie in "(Das einzig Wahre)", 1984 die Titelrolle in Schillers "(Maria Stuart)", 1994 Ilse in Strehlers Inszenierung von Pirandellos "(Die Riesen vom Berge)". Ab 1980 trat J. vor allem an dem von Strehler geleiteten Piccolo Teatro di Milano auf, wo sie in italienischer Sprache unter anderem 1983 die Titelrolle in Lessings "(Minna von Barnhelm)", 1988 die Unbekannte in Pirandellos "(Come tu mi vuoi)", 1990 die Titelrolle in Ibsens "(La donna del mare)" und 1992 Helena in Goethes "(Faust – frammenti parte seconda)" spielte; daneben und vermehrt in den neunziger Jahren war sie auf der Bühne des Teatro di Genova zu sehen (unter anderem Titelrolle in Duras’ "(Suzanna Andler)", Beatrice in Goldonis "(Arlecchino servitore di due padroni)"). Tourneen durch Europa und Amerika (unter anderem als Ilse in Pirandellos "(I giganti della montagna)", Regie: Strehler), Soloabende, Film- und Fernsehrollen.

Auszeichnungen

unter anderem

  • Goldene Kamera,
  • Premio Pirandello,
  • Maschera d’Argento della rivista "(Sipario)",
  • Premio Veretium, Premio Europa,
  • Premio Pescara per il Teatro,
  • 1997 Premio Eleonora Duse.


Autorin: Julia Danielczyk



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Danielczyk, Julia: Andrea Jonasson, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 935–936.