Annemarie Düringer

Aus Theaterlexikon - CH
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* 26.11.1925 Basel.

Nach dem Abschluss der Handelshochschule in Bern studierte D. Schauspiel am →Konservatorium für Musik Bern, 1946/47 bei René Simon in Paris und 1947–49 am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Seit 1949 gehört sie zum Ensemble des Wiener Burgtheaters. Sie debütierte als Hermia in einer Wiederaufnahme von Shakespeares "Ein Sommernachtstraum" und spielte dann unter anderem 1951 Eve in Kleists "Der zerbrochne Krug", 1952 Inken Peters in Hauptmanns "Vor Sonnenuntergang", 1954 Abigail in Millers "Hexenjagd", 1961 Viola in Shakespeares "Was ihr wollt", 1963 Elmire in Molières "Tartuffe", 1964 die Titelrolle in Strindbergs "Fräulein Julie", 1965 Laura Wingfield in Williams’ "Die Glasmenagerie", 1974 Elisabeth in Schillers "Maria Stuart", 1974 Kunigunde in Kleists "Das Käthchen von Heilbronn", 1977 Frau von Stein in Hacks’ "Ein Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe", 1977 Arkadina in Tschechows "Die Möwe", 1986 die Titelrolle in García Lorcas "Bernarda Albas Haus", 1992 Claire Zachanassian in →Friedrich Dürrenmatts "Der Besuch der alten Dame", 1993 Frau Zittel in Bernhards "Heldenplatz" (Regie: Claus Peymann), 1996 Charlotta Iwanowna in Tschechows "Der Kirschgarten" (Regie: Peter Zadek). Daneben gastierte D. am Theater am Kurfürstendamm Berlin (unter anderem 1955 Lavinia in O’Neills "Trauer muss Elektra tragen", Regie: Oscar Fritz Schuh), am Schiller-Theater Berlin (1959 Amalia in Schillers "Die Räuber", Regie: Fritz Kortner), an den Münchner Kammerspielen (1965 Tochter in Albees "Alles vorbei", Regie: August Everding) und am Bayerischen Staatsschauspiel München (unter anderem 1983 Aline in Ibsens "Baumeister Solness", Regie: Zadek). 1992 gab D. ihr Debüt als Regisseurin am Theater in der Josefstadt in Wien, wo sie Saunders’ "Bessere Zeiten" inszenierte. Lehrtätigkeit am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Seit 1953 umfangreiche internationale Film- und Fernseharbeit, unter anderem 1956 Inken Peters in Gottfried Reinhardts Hauptmann-Verfilmung "Vor Sonnenuntergang", 1958 Anneli in →Franz SchnydersGotthelf-Verfilmung "Die Käserei in der Vehfreude" und 1960/62 Sophie in beiden Teilen von "Anne Bäbi Jowäger", 1977 Mutter in Claude Gorettas "La Dentellière", 1982 Dr. Marianne Katz in Rainer Werner Fassbinders "Die Sehnsucht der Veronika Voss". 2003 veröffentlichte D. unter dem Titel "Blitzlichter" ihre Erinnerungen.

Auszeichnungen

unter anderem

  • 1956 Goldener Bär,
  • 1963 österreichische Kammerschauspielerin,
  • 1974 →Hans Reinhart-Ring der →SGTK,
  • 1976 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse,
  • 1977 Josef-Kainz-Medaille der Stadt Wien,
  • 1986 Grosses österreichisches Ehrenzeichen,
  • 1990 Goldene Ehrenmedaille der Stadt Wien,
  • 1995 Ehrenmitglied des Burgtheaters,
  • 2000 Alma-Seidler-Ring auf Verfügung der bisherigen Trägerin Paula Wessely.

Literatur

  • Löffler, Sigrid: Ausbruch aus dem Rosengarten. In: Theater heute 6/1986. Sucher, C. Bernd: Theaterzauberer, 1988.


Autorin: Julia Danielczyk



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Danielczyk, Julia: Annemarie Düringer, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 501–502.

Normdaten

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