Arnulf Seiler

Aus Theaterlexikon - CH
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* 2.8.1937 Fürth (D).

Gesangsstudien am Städtischen Konservatorium Nürnberg, unter anderem bei Willy Domgraf-Fassbaender. Engagements 1960–66 am →Städtebundtheater Biel-Solothurn (Operndebüt als Dulcamara in Donizettis "L’elisir d’amore"), 1966–69 am Theater der Stadt Trier und 1969–2002 am Stadttheater Luzern/→Luzerner Theater. Obwohl der grosse Rollenkatalog S.s auch Partien für seriösen Bass aufweist (beispielsweise Tommaso in d’Alberts "Tiefland" und Fürst Gremin in Tschaikowskys "Eugen Onegin" in Biel-Solothurn), war seine eigentliche Domäne diejenige des Bassbuffos in den Werken Donizettis, Lortzings, Mozarts, Nicolais, Rossinis und Smetanas sowie des Komikers in Operetten und Musicals von →Ralph Benatzky, Fall, Jessel, Kálmán, Lehár, Loewe, Millöcker, Nedbal, Porter, Johann Strauß, Suppé und Zeller. Aus S.s Luzerner Repertoire hervorzuheben sind ausserdem seine Rollengestaltungen des Mr. Budd in Brittens "Albert Herring", Siroco in Emmanuel Chabriers "L’Etoile", Geronimo in Cimarosas "Il matrimonio segreto", Abul Hassan in Cornelius’ "Der Barbier von Bagdad", Dikoj in Janáčeks "Katja Kabanowa", Tscherewik in Mussorgskys "Der Jahrmarkt von Sorotschinzy", Don Basilio in Paisiellos "Il barbiere di Siviglia", Grande Inquisitore in Verdis "Don Carlo", Maurizio in Wolf-Ferraris "I quattro rusteghi" sowie seine Mitwirkung in den Schweizer Erstaufführungen von Prokofjews "Die Verlobung im Kloster" (1976 als Mendoza, Regie: →Karel Nemec, musikalische Leitung: →Ulrich Meyer-Schoellkopf), Henzes "Die englische Katze" (1988 als Mr. Plunkett und Richter, Regie: →Georges Delnon, musikalische Leitung: John Burdekin) und Luciano Berios "Un re in ascolto" (2000 als Rechtsanwalt, Regie: Andreas Baesler, musikalische Leitung: Jonathan Nott). Ausserdem sang S. in verschiedenen Uraufführungen, so am Städtebundtheater Biel-Solothurn in →Richard Flurys "Der schlimm-heilige Vitalis" (1963 als Wirt, Regie: →Otto Fillmar, musikalische Leitung: Wolfgang Kretschmer) sowie in Luzern in Kurt Schwertsiks "Der lange Weg zur grossen Mauer" (1975 als Chuan, Regie: Richard Bletschacher, musikalische Leitung: Meyer-Schoellkopf), Ingomar Grünauers "König für einen Tag" (1990 in der Titelpartie, Regie: Delnon, musikalische Leitung: Christian Pollack) und Jacques Demierre/David Wohnlich/→Andreas Nicks "Das Lachen der Schafe" auf einen Text von Francesco Micieli (1991 als Luciano, Regie: Delnon, musikalische Leitung: →Marcello Viotti). Als Gast trat S. unter anderem am →Stadttheater Bern und am →Opernhaus Zürich sowie in Karlsruhe, Metz und Strassburg auf. Am Luzerner Theater verabschiedete er sich als Calchas in Offenbachs "La Belle Hélène" von der Bühne. Gelegentlich wirkte S. als Opernregisseur, so inszenierte er am Städtebundtheater Biel-Solothurn 1964 Lortzings "Der Waffenschmied", 1965 dessen "Wildschütz" und Verdis "Trovatore" sowie am Stadttheater Luzern 1984 Puccinis "Gianni Schicchi" und 1987 Cornelius’ "Der Barbier von Bagdad".



Autor: Paul Suter



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Suter, Paul: Arnulf Seiler, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 1672–1673.

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