Barbara Martig-Tüller

Aus Theaterlexikon - CH
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* 8.2.1940 Bern. Tochter des Apothekers und Konzertsängers Erwin Tüller, Bruder des Sängers →Niklaus Tüller.

Gesangsausbildung am →Konservatorium für Musik Bern bei Helene Fahrni und →Felix Loeffel. Meisterkurse bei Franziska Martienssen-Lohmann und Paul Lohmann (Luzern) sowie →Ernst Haefliger (Zürich). Zusatzstudien bei →Sylvia Gähwiller (Zürich) und Dennis Hall (Bern). Bühnendebüt 1970 als Agathe in Webers "Der Freischütz" bei der Aargauer Oper. Mit ihrem leuchtenden Sopran, dem vom lyrischen bis zum dramatischen Ausdruck viele Schattierungen zur Verfügung standen, errang M. 1976 am →Stadttheater Bern einen grossen Erfolg als Blanche in Poulencs "Dialogues des Carmélites". Bisher im In- und Ausland als Konzertsängerin hoch geschätzt, wandte sich M. hierauf vermehrt dem Musiktheater zu. So folgten am Stadttheater Bern 1977 Pamina in Mozarts "Die Zauberflöte", 1981/82 Lady Harriet Durham in Flotows "Martha" und Donna Elvira in Mozarts "Don Giovanni", 1983 Sainte Marguerite in →Arthur Honeggers «Jeanne d’Arc au bûcher», 1988 die Dame in →Paul Hindemiths "Cardillac" und 1989/90 Lady Billows in Brittens "Albert Herring". Am →Stadttheater Luzern sang M. 1983 Amelia Grimaldi in Verdis "Simon Boccanegra", 1985 Donna Elvira und die Mutter in →Heinrich Sutermeisters "Die schwarze Spinne" sowie 1987 Mrs. Julian in der Schweizer Erstaufführung von Brittens "Owen Wingrave" (Regie: →François Rochaix, musikalische Leitung: →Roderick Brydon). Weitere Gastverpflichtungen an der Opéra de Metz (1983 Elettra in Mozarts "Idomeneo"), an den →Basler Theatern (1985 Amelia Grimaldi) und am →Opernhaus Zürich (1993 Bergs "Altenberg-Lieder" im Ballett "Lej dals chöds" von →Bernd Roger Bienert). Mit einer eigenen szenischen Version von Poulencs "La Voix humaine" war sie in Bern (1991 in der Reithalle sowie im Rahmen der musikalisch-szenischen Konzertveranstaltung "Casinotte" unter der Leitung des Dirigenten →Peter Maag), La Chaux-de-Fonds, Lausanne, Neuenburg und Zürich zu sehen. Zudem sang sie anlässlich der Zürcher Juni-Festwochen 1980 Euridice in einer konzertanten Aufführung von Ferdinando Bertonis "Orfeo" in der Tonhalle (musikalische Leitung: Räto Tschupp). Seit 1986 gesangspädagogische Tätigkeit in Bern. Mehrere Einspielungen auf Tonträger.



Autor: Paul Suter



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Suter, Paul: Barbara Martig-Tüller, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 1189.

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