Bernhard Enz

Aus Theaterlexikon - CH
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* 27.5.1926 Solothurn, † 18.11.1973 Niederhasli ZH, eigentlich Bernhard Arnold E.

Zunächst einige Semester Studium der Germanistik und Kunstgeschichte an den Universitäten Bern und Zürich, parallel dazu Schauspielunterricht bei →Margarethe Schell-von Noé am →Konservatorium für Musik Bern. Dann Ausbildung am →Bühnenstudio Zürich, weitere Schauspielstudien bei Kurt Stieler in München. Erste Engagements in Würzburg und Bamberg sowie 1952–55 am →Stadttheater St. Gallen, wo E. unter anderem Kaiser Franz Joseph I. in Fritz Kreislers Operette "Sissy", Valentin in Goethes "Faust", Lord Windermere in Wildes "Lady Windermeres Fächer", Ferdinand in Schillers "Kabale und Liebe", Malcolm in Shakespeares "Macbeth" und Demetrius in dessen "Sommernachtstraum" verkörperte. Danach spielte er 1955/56 am →Atelier-Theater Bern, 1956–58 am Landestheater Hannover und 1958/59 an der Städtischen Bühne Ulm. Ab 1959 wirkte E. als Schauspieler, Regisseur und Dramaturg sowie in der Spielzeit 1966/67 – zusammen mit →Siegfried Meisner und →Max Lang – als Interimsdirektor erneut am Stadttheater St. Gallen. Er inszenierte rund zwanzig Schauspielproduktionen, so beispielsweise →Max Frischs "Biedermann und die Brandstifter", Marivaux’ "Die geglückte Liebeslist", Büchners "Woyzeck", →Georg Kaisers Komödie "Napoleon in New Orleans", Camus’ "Caligula", Ionescos "Die Nashörner", Pagnols "Marius" und "Fanny", Sartres "Die schmutzigen Hände", Anouilhs "Eurydike" und Mrożeks "Tango". Daneben spielte er über dreissig Rollen, darunter Ulrich von Rudenz in Schillers "Wilhelm Tell", den Obmann in Reginald Rose/Horst Budjuhns "Die zwölf Geschworenen", Laertes in Shakespeares "Hamlet", Jacques in dessen "Wie es euch gefällt", Riccaut de la Marlinière in Lessings "Minna von Barnhelm", Hofmarschall von Kalb in Schillers "Kabale und Liebe", Motes in Hauptmanns "Der Biberpelz", Thoas in Goethes "Iphigenie auf Tauris" und Jupiter in Kleists "Amphitryon". Ab 1967 war E. Leiter des Ressorts Theater beim Fernsehen der deutschen und rätoromanischen Schweiz, wo er sich für das Fernsehspiel, die Zusammenarbeit mit Schweizer Autoren und Autorinnen sowie die Förderung der Schweizer Dramatik einsetzte. Vorstandsmitglied der →SGTK.



Autor: Redaktion



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Redaktion: Bernhard Enz, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 535.

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