César Keiser

Aus Theaterlexikon - CH
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* 4.4.1925 Basel, eigentlich Hanspeter K. ∞ 1956 →Margrit Läubli. Vater des Kabarettisten →Lorenz K.

Nach der Matura Ausbildung zum Zeichnungslehrer in Basel. Während des Kriegs Schlagzeuger in verschiedenen Unterhaltungs- und Jazzformationen, unter anderem zusammen mit Lukas "Cheese" Burckhardt im eigenen Orchester César Roy. Ab 1944 Auftritte in Theateraufführungen der Amateurtheatergruppe →Quodlibet Basel, eines Kreises literarisch und kulturell Interessierter. 1946 Mitbegründer des →Cabarets Kikeriki, bei dem K. bis zu dessen Auflösung 1951 als Autor und Darsteller mitwirkte. 1951 wurde er als Darsteller und Autor ans →Cabaret Federal in Zürich engagiert, für das er schon zuvor diverse Texte verfasst hatte und wo er seine zukünftige Frau und Duopartnerin Läubli kennen lernte. Mit einem zehnmonatigen Unterbruch 1955/56 (Reisekorrespondent im Mittleren Osten) bis 1958 beim Cabaret Federal, anschliessend drei Jahre Regisseur und Drehbuchautor bei der Central-Film "Cefi" in Zürich (Werbefilm). Am 18.4.1962 Premiere von "César Keiser: Soloprogramm" im →Theater am Hechtplatz in Zürich (Regiemitarbeit: Läubli). Genau ein Jahr später im gleichen Haus das zweite Soloprogramm "César Keiser: Opus 2". Ab "Opus 3" (1964) treten K. und Läubli als Duo auf. Rund alle zwei Jahre folgte ein weiteres "Opus"-Programm bis "Opus 13" (1989). Dazwischen entstanden 1972 "Opusfestival. Ein Querschnitt-Jubiläumsprogramm", 1976 "Cabaret? Cabaret!" (zur Geschichte des Schweizer Kabaretts mit historischen Texten, beispielsweise von →Hugo Ball, →Erika Mann, →Walter Lesch) und 1980 "Opus USA" (Amerika-Tournee-Programm). Danach folgten "Opus 2000: Achtung Schnappschüsse!" (1992), das Reprisenprogramm "Opus Feuerwerk" (1996) und "Frisch geliftet!" (2002). Fast alle Programme wurden am Theater am Hechtplatz uraufgeführt, anschliessend auf Schweizer Tournee und teilweise als Gastspiele im Ausland (Deutschland, Washington, D. C., New York) gezeigt sowie auf Tonträger und vom Fernsehen aufgezeichnet. Zahlreiche Schallplatten- und Fernsehaufzeichnungen. Die Texte stammten von K., in den ersten beiden Programmen auch von →Fridolin Tschudi und später auch von Lorenz K. Langjährige musikalische Mitarbeiter waren René Gerber, →Hans Moeckel, →Werner Kruse, Bruno Spoerri, später auch Mathis K. (Sohn von Läubli und K.). Neben diesen Duoprogrammen richteten K. und Läubli 1976 die Ausstellung "1916–1976: 60 Jahre Cabaret in der Schweiz" im Zürcher Helmhaus ein. Als Auftragswerke schrieb K. das Musical "Robinson" (Musik: Spoerri, Uraufführung 29.12.1979 am →Stadttheater St. Gallen) und das Musical "Lueg zrugg uf Züri", das er 1983 zusammen mit Läubli inszenierte und bei dem neben →Elisabeth Schnell, →Noëmie Nadelmann, →Ueli Beck und Ernst Stiefel über achtzig Laiendarstellerinnen und -darsteller mitwirkten (Musik: Mathis K., Einrichtung für Orchester und musikalische Leitung: Moeckel, →Stadthof 11 in Zürich). 1995 übernahm K. zusammen mit Läubli die Produktionsleitung der musikalischen Dialektkomödie "Wer zuletzt stirbt …" von Lorenz K. (mit sich selbst in der Hauptrolle, unter anderem neben →Heinz Bühlmann und Mathis K., Musik: →George Gruntz). 1998 gemeinsam erarbeitetes Duoprogramm mit Mathis K.: "The Lady Is a Tramp!", eine Hommage an Frank Sinatra (beide am Theater am Hechtplatz). Immer wieder Arbeiten fürs Radio.

Auszeichnungen

unter anderem

  • 1982 Ehrungen durch die Literaturkommissionen der Zürcher Kantonsregierung und der Stadt Zürich,
  • 1984 Auszeichnung für kulturelle Verdienste der Stadt Zürich,
  • 1990 Cornichon-Preis der Oltner Cabaret-Tage,
  • 1999 Salzburger Ehrenstier,
  • 2003 Goldplakette der Zuger Annemarie und Eugen Hotz-Stiftung,
  • 2004 Ehren-Prix Walo für sein Lebenswerk.

Literatur

  • K., C./Farner, Peter: Schwarzi Göggs und wyssi Chräge, o. J. [1955].
  • K., C.: Herrliche Zeiten, 1916–1976. 60 Jahre Cabaret in der Schweiz, 1976.
  • K., C.: Texte zur Un-Zeit, 1986.
  • K., C.: Limericks. Die vollständige Sammlung, 1998.
  • K., C.: Wer lacht, lebt länger! Mein Cabaret-Jahrhundert, 2001.


Autor/Autorin: Stefan Koslowski/Christine Wyss



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Koslowski, Stefan/Wyss, Christine: César keiser, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 972–973.

Normdaten

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