Elmar Schulte

Aus Theaterlexikon - CH
Zur Navigation springen Zur Suche springen

* 22.3.1922 Dresden (D), † 23.10.1999 Oetwil am See ZH. Sohn einer Schauspielerin. ∞ Dagmar Loubier, Schauspielerin und Regisseurin.

Nach dem Abitur Kriegsdienst bei der Marine, Schauspielausbildung in Dresden sowie mehrere Semester Studium der Philosophie, Soziologie und Kunstgeschichte in München und Bonn. Erste Auftritte als Schauspieler 1946 an den Sächsichen Staatstheatern Dresden und 1947 an den Hamburger Kammerspielen. 1948–55 Tätigkeit als Hörspielregisseur und ‑autor, Publizist für Radio und Presse sowie Kabarettautor. Engagements 1956–58 am Schauspielhaus Düsseldorf, 1959/60 als Gast am Städtischen Theater Mainz, 1959–64 am →Schauspielhaus Zürich (1961 Idiot in der Uraufführung von →Max Frischs "Andorra") und danach bei Erwin Piscator an der Freien Volksbühne in Berlin (1964 Liversedge in John Ardens "Der Packesel", Regie: Ulrich Erfurth, und Thomas A. Morgan in der Uraufführung von Kipphardts "In der Sache J. Robert Oppenheimer", Regie: Piscator). 1965–68 Schauspieler und Regisseur an der →Komödie Basel (Inszenierungen der Schweizer Erstaufführung von Paul Valérys "Mein Faust" und von Gogols "Tagebuch eines Wahnsinnigen", Barillet/Grédys "Die Kaktusblüte", Kiltys "Geliebter Lügner", Stoppards "Rosenkranz und Güldenstern sind tot" mit S. selbst als Güldenstern), 1969–70 am →Städtebundtheater Biel-Solothurn (1969 Uraufführung von →Arnold H. Schwengelers "Der weisse Kranich", 1970 Shakespeares "Viel Lärm um nichts" und →Bertolt Brechts "Schweyk im Zweiten Weltkrieg"), 1970–73 Schauspieler und Regisseur an den Vereinigten Bühnen Graz, 1973–75 Schauspieler am Nationaltheater Mannheim. Danach freischaffend als Schauspieler und Regisseur tätig, unter anderem am →Schauspielhaus Zürich, am →Theater Heddy Maria Wettstein und am →Bernhard-Theater in Zürich, am →Stadttheater Luzern (1978 Steinbecks "Von Mäusen und Menschen", 1979 die Schweizer Erstaufführung von Henry Denkers "Verbotenes Land", 1982 Hacks’ "Das Jahrmarktsfest zu Plundersweilern"), am →Atelier-Theater Bern (unter anderem 1980 Engstrand in Ibsens "Gespenster"), am Stadttheater Konstanz und bei den Festspielen Bad Hersfeld. 1982–91 wirkte S. als Schauspieler am →Stadttheater St. Gallen, unter anderem spielte er Willi Clark in Neil Simons "Sonny Boys", Ernesti in →Friedrich Dürrenmatts "Die Physiker", Sir Toby Belch in Shakespeares "Was ihr wollt", Medwedjew in Gorkis "Nachtasyl", Mr. Witherspoon in Kesselrings "Arsen und Spitzenhäubchen", Cawdor in der Schweizer Erstaufführung von Ionescos "Macbett", Wirt in Lessings "Minna von Barnhelm", Malermeister in →Heinrich Henkels "Altrosa", D’Annunzio in der Uraufführung von Dorsts "Der verbotene Garten", Oberpräparator in Horváths "Glaube Liebe Hoffnung" (Regie: →Arnim Halter), Valerio in Büchners "Leonce und Lena" (Regie: →Guido Huonder); S. selbst inszenierte im Studio 1986 Behans "Richard’s Korkbein" sowie 1987 Havels "Protest" und Kohouts "Attest". Tätigkeit als Sprecher für Radio und Fernsehen.



Autor: Thomas Blubacher



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Blubacher, Thomas: Elmar Schulte, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 1639.

Normdaten

Vorlage:Normdaten