Emmy Ball-Hennings

Aus Theaterlexikon - CH
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* 17.1.1885 Flensburg (D), † 10.8.1948 Sorengo TI. ∞ I. 1904 Joseph Hennings, ∞ II. 1920 →Hugo Ball, Autor.

Ab 1903 Auftritte als Laienschauspielerin. 1905 schloss sich B. zusammen mit ihrem ersten Ehemann einem Wandertheater an. Nach der Scheidung 1907 erhielt sie sporadische Engagements an diversen deutschen Theatern und Kabaretts, an denen sie als Schauspielerin und Sängerin auftrat. Vor dem Ersten Weltkrieg wurde B. zu einer zentralen Persönlichkeit in den Künstlerkreisen von Berlin und München, wo sie 1911 im Künstlerlokal "Simplicissimus" auftrat. In diese Zeit fällt die Bekanntschaft mit Ball und anderen Vertretern der literarischen Avantgarde, wie Jakob van Hoddis, Johannes R. Becher und Georg Heym. 1915 emigrierte B. mit ihrem zukünftigen Mann in die Schweiz. In Zürich trat sie in verschiedenen Varietés auf und in dem von Ball und anderen Emigranten gegründeten →Cabaret Voltaire, Zürich ZH. 1920 nahm das Paar Wohnsitz im Tessin. B. schrieb mehrere autobiografische sowie dem Leben und Werk Balls gewidmete Bücher. Ihre Gedichte und Prosatexte nahmen nach ihrer Konversion zum Katholizismus zunehmend eine religiöse Prägung an.

Literatur

  • Gass, René: E. B.-H., 1998. E. B.-H. 1885–1948.
  • "Ich bin so vielfach …". Texte, Bilder, Dokumente, 1999 [Ausstellungskatalog].
  • Reetz, Bärbel: E. B.-H., 2001.

Nachlass

  • Robert Walser-Archiv, Zürich.


Autor: Reto Caluori



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Caluori, Reto: Emmy Ball-Hennings in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 107.

Normdaten

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