Erika Wedekind

Aus Theaterlexikon - CH
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* 13.11.1868 Hannover (D), † 10.10.1944 Zürich. Tochter des Arztes Friedrich Wilhelm W. und der Sängerin und Schauspielerin Emilie Kammerer, Schwester des Schriftstellers →Frank W. und des Dramaturgen Donald W. ∞ Walter Oschwald, Politiker.

Ab 1872 aufgewachsen auf Schloss Lenzburg. Zunächst Ausbildung am aargauischen Lehrerinnenseminar, dann Gesangsstudien in Lenzburg bei Minna von Greyerz und 1890–94 am Konservatorium Dresden bei Gustav Scharfe und Aglaja Orgeni. 1894–1909 Engagement am Königlichen Hoftheater Dresden. Dort wurde W. seit ihrem Debüt als Frau Fluth in Nicolais "Die lustigen Weiber von Windsor" als erste Koloratursopranistin gefeiert. Bereits 1895 gastierte sie als Gretel in Humperdincks "Hänsel und Gretel" an der Hofoper Wien und als Marie in Donizettis "La Fille du régiment" am Stadttheater Leipzig. 1897 sang W. bei den Kaiser-Festspielen Wiesbaden Rosina in Rossinis "Il barbiere di Siviglia". Beim Mozart-Fest Salzburg trat sie 1901 als Zerlina in "Don Giovanni" und 1904 als Blonde in "Die Entführung aus dem Serail" auf. An der Covent Garden Opera London sang sie 1903 Rosina sowie die Titelpartie in Donizettis "Lucia di Lammermoor". Gastverpflichtungen unter anderem an der Königlichen Oper Unter den Linden Berlin, am Stadttheater Hamburg, in Kopenhagen, am Nationaltheater München und in Stockholm. In der Schweiz gastierte sie am →Stadttheater Basel (unter anderem 1896 als Marie und als Carlo Broschi in Aubers "La Part du diable", 1897 als Lucia di Lammermoor und in der Titelpartie von Thomas’ "Mignon", 1899 als Rosina und Frau Fluth, 1903 als Angèle in Aubers "Le Domino noir", 1910 als Cio-Cio-San in Puccinis "Madama Butterfly" und Susanna in Mozarts "Le nozze di Figaro"), 1905 am →Stadttheater St. Gallen (Rosina), am →Stadttheater Bern (Rosina), 1910 am →Stadttheater Luzern sowie zwischen 1896 und 1905 häufig am →Stadttheater Zürich (unter anderem als Olympia/Giulietta/Antonia in Offenbachs "Les Contes d’Hoffmann", Nedda in →Ruggero Leoncavallos "I pagliacci" und Gilda in Verdis "Rigoletto"). W. sang unter den grössten Dirigenten ihrer Zeit wie beispielsweise Ernst von Schuch, Wilhelm Jahn, Karl Muck, Arthur Nikisch, Felix Mottl, Richard Strauss und →Felix Weingartner. Grosse Bedeutung auch als Konzertsängerin und seit 1914 als Gesangspädagogin. War seit 1930 in Zürich wohnhaft.

Auszeichnungen

unter anderem

  • Ernennung zur Königlich-sächsischen Kammersängerin in Dresden und
  • zur Grossherzoglich-hessischen Kammersängerin in Wiesbaden.


Autor: Paul Suter



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Suter, Paul: Erika Wedekind, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 2055–2056. [[Category:A-Z|Wekekind, Erika]