Erwin Parker

Aus Theaterlexikon - CH
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* 26.6.1903 Berlin (D), † 1.11.1987 Zürich, eigentlich Erwin Pinkus. ∞ Heidi Sturzenegger, Violinistin.

Besuch der Reformschule Odenwald, achtmonatige Lehre bei der AEG, dann Schauspielunterricht bei Ferdinand Gregori in Berlin. 1924 Debüt bei der Holtorftruppe, 1925–30 am Stadttheater Münster engagiert. 1930–33 zunächst am Schauspielhaus, dann am Stadttheater Düsseldorf (letzte Rolle: Schufterle in Schillers "Die Räuber", Regie: →Leopold Lindtberg). 1933 Tourneen mit der Jeßnertruppe durch Belgien, die Niederlande und Grossbritannien (Kalb in Schillers "Kabale und Liebe"). Ab Januar 1934 in der Schweiz, Mitglied des Kabaretts Ping-Pong, damit erneut in den Niederlanden, dort auch Auftritte in Operetten und an anderen Kabaretts. 1934–36 am →Schauspielhaus Zürich (Schufterle in Schillers "Die Räuber"). 1936/37 Theater an der Wien (Tommy Rogers in →Ralph Benatzky/Paul Morgan/Adolf Schütz’ "Axel an der Himmelstür"). Seit 1937 bis zu seinem Tod erneut am Schauspielhaus Zürich, spielte Hunderte, zumeist kleinere Rollen, darunter sämtliche Shakespeare-Narren, Vorwitz in Hofmannsthals "Das grosse Welttheater", Klosterbruder in Lessings "Nathan der Weise", Peter Squenz in Shakespeares "Ein Sommernachtstraum", Missionar Rose in →Friedrich Dürrenmatts "Die Physiker", Gobbo in Shakespeares "Der Kaufmann von Venedig", Schreiber in Claudels "Das harte Brot", Häftling in →Carl Zuckmayers "Das kalte Licht", Firs in Tschechows "Kirschgarten". 1968/69 Kodirektor des Schauspielhauses Zürich mit →Teo Otto, der nur noch in der Planungsphase mitarbeiten konnte, und →Otto Weissert. Lehrer am →Bühnenstudio Zürich und Regisseur an der Märchenbühne. Radio-, Film- und Fernseharbeiten. P., ab 1946 Obmann des →SBKV am Schauspielhaus Zürich, war eine der zentralen Figuren beim Wiederaufbau der deutschsprachigen Bühnen und massgeblich an der Wiedergründung der Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger beteiligt. Eigene Werke: "Die geflügelten Worte des Berliner Originals Prüfi, Chefgarderobier am Schauspielhaus Zürich", 1963. "Mein Schauspielhaus", 1983.

Nachlass

  • Stadtarchiv Zürich.


Autorin: Anna Beck



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Beck, Anna: Erwin Parker, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 1372–1374, mit Abbildung auf S. 1373.

Normdaten

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