Felix Benesch

Aus Theaterlexikon - CH
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* 26.7.1963 Zürich. ∞ Adrienne Zeidler, Bühnen- und Kostümbildnerin.

Aufgewachsen in St. Moritz und Chur. Ausbildung zum Primarlehrer in Chur. 1984–90 trat B. zum Teil parallel zur Ausbildung in Laientheatergruppen in und um Chur auf. 1986 wurde er als Schauspieler ans →Stadttheater Chur, Chur GR engagiert, wo er auch mit dramaturgischen Arbeiten und der Herausgabe einer eigenen Theaterzeitung betraut war. Seine erste Regiearbeit war 1989 Peter Weiss’"Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats" mit der →Dramatischen Kantonsschülergruppe in Chur, 1990 folgte die Inszenierung von Wolfgang Bauers "Magic Afternoon" am Churer Stadttheater. 1991 führte B. in Bremgarten am Theater am Spittel Regie bei Handkes "Wunschloses Unglück". Nach der Umwandlung des Stadttheaters Chur in ein Gastspielhaus war B. 1992–96 Regieassistent am Burgtheater Wien, wo er mit Regisseuren wie Manfred Karge, →Achim Benning, Peter Zadek, Ruth Berghaus und Claus Peymann arbeitete. Dort richtete er 1994 die szenischen Lesungen "Die Strassenecke" (anlässlich des 100. Geburtstags von Hans Henny Jahnn) und "Du süsses Menschenfleisch" (nach dem Briefwechsel von Arthur Schnitzler und Adele Sandrock) ein. 1995 gab er sein Regiedebüt am Burgtheater mit Patrick Barlows Komödie "Der Messias" (am Akademietheater), 1996 folgte Jewgeni Schwarz’ "Aschenbrödel" (im Kasino am Schwarzenbergplatz). Daneben inszenierte er als freischaffender Regisseur 1995 Büchners "Woyzeck" bei den →Freilichtspielen Chur. Als Regisseur wirkte B. zudem am →Luzerner Theater, Luzern LU (1997 Schweizer Erstaufführung von Brian Friels "Molly Sweeney", 1998 Mrożeks "Tango" und Dorst/Zadek/Falladas "Kleiner Mann – was nun?"), am →Schauspielhaus Zürich, Zürich ZH (1997 deutschsprachige Erstaufführung von Eric-Emmanuel Schmitts "Der Freigeist" und 1998 Schweizer Erstaufführung von Ayckbourns "Doppeltüren") und an der →Klibühni, Chur GR (2002 Schweizer Erstaufführung von Eric Bogosians "Notes from Underground"). Daneben hatte er einen Lehrauftrag am Max-Reinhardt-Seminar Wien. B. gilt als präziser, feinhöriger Regisseur, der das Theater vor allem als einen "Ort der Begegnung und der Menschlichkeit" betrachtet. Seit Ende der neunziger Jahre ist B. auch als Drehbuchautor für Film und Fernsehen tätig.



Autorin: Julia Danielczyk



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Danielczyk, Julia: Felix Benesch, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 155.

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