FiT – Frauen im Theater
Die Organisation F. konstituierte sich in der Schweiz 1985 nach dem Vorbild der 1983 gegründeten, gleichnamigen deutschen Initiative. Mitbegründerin und erste Präsidentin war Margot Gödrös, in den neunziger Jahren gefolgt von Verena Bosshard. Erst 1989 gab sich die Initiative den Vereinsstatus und legte das Ziel und den Zweck in den Vereinsstatuten nieder, nämlich "die Stellung der Frau im künstlerischen, administrativen und auch technischen Bereich des subventionierten und freien Theaters zu untersuchen und zu fördern."Der Verein F., der sich weit gehend durch Mitgliederbeiträge finanzierte, bestand bis 1999. Seit Frühling 1999 organisiert sich F. als Interessengemeinschaft ohne Mitgliederbeiträge und regelmässige Treffen. Mit Diskussionsabenden, Lesungen, Inszenierungen und weiteren Veranstaltungen machte die Vereinigung F. auf ihre Anliegen aufmerksam und regte zu Diskussionen an: Unter anderem veranstaltete sie 1987 im →Theater am Neumarkt in Zürich den Diskussionsabend "Wie viele Frauenstücke verkraftet das Theater?". In der Folge entwickelte sich die Dramatikerinnenförderung zu einem Schwerpunkt der Arbeit: 1992 veranstaltete sie in Zusammenarbeit mit dem Kulturzentrum →Rote Fabrik Zürich die Dramatikerinnentage "Damendramen 92". Im Winter 1992/93 fand im Theater am Neumarkt die Veranstaltungsreihe "Damendramen" (Lese- und Diskussionsabende) statt. 1994 erschien dazu die Publikation "Damendramen, Dramendamen, Dramatikerinnen der Schweiz". Seit 1997 betreibt die Vereinigung F. zusammen mit dem Netzwerk schreibender Frauen das Werkstattprojekt DamenDramenLabor, das Dramatikerinnen die Möglichkeit bietet, ihre Texte in gemeinsamer Auseinandersetzung mit theaterschaffenden Frauen und Autorinnen weiterzuentwickeln. 1987 wurde in Genf die Westschweizer Schwesterorganisation Association Femmes de Théâtre gegründet.
Autorin: Kathrina Erizar
Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:
Erizar, Kathrina: FiT – Frauen im Theater, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 603–604.