Fritz Pfister

Aus Theaterlexikon - CH
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* 26.3.1906 Burg Kynast (Preussen, heute: PL), † 21.3.1973 Luzern, eigentlich Friedrich Heinrich P. ∞ I. →Margrit Rainer, Schauspielerin.

In Deutschland aufgewachsen, erste Theatererfahrungen in Berlin. 1930 in Zürich als Gast an der →Proletarischen Bühne (Hauptrolle des Studenten Georg Wetterwald in →Paul Langs "Sturmzeit", Uraufführung 1930, Regie: →Sascha O. Schoening) sowie beim avantgardistischen Cabaret Der Krater. 1931 Gründung und künstlerischer Leiter der →Volksbühne Zürich, dort auch als Schauspieler und Regisseur tätig. Nach heftiger Kritik an der auf Lustpiele und Schwänke ausgerichteten Stückwahl wechselte P. im Herbst 1933 zum Kabarett Die →Pfeffermühle. 1934/35 Darsteller beim →Cabaret Cornichon. 1936–41 Engagement als Charakterdarsteller am →Stadttheater Luzern, unter anderem 1937 erster Schauspieler in Pirandellos "Sechs Personen suchen einen Autor", 1939 Henry Higgins in Shaws "Pygmalion", 1940 Tod in Hofmannsthals "Das Salzburger grosse Welttheater" und 1942 Wolf Beifeld in Franz Molnárs "Liliom". 1943–56 als Schauspieler am →Stadttheater St. Gallen, unter anderem 1948 Agent Briner in der Uraufführung von →Gustav Renkers "Kraftwerk St. Ägid" (Regie: →Hans Gaugler), Caliban in Shakespeares "Der Sturm", 1952 Bruder Markus in der Uraufführung von →Jakob Bührers "Gotthard" (Regie: Kurt Weibel), 1953 Lucius in Karl Müller-Friedbergs "Orgetorix" (Regie: →Karl Gotthilf Kachler) und der Tod in →Hans Rudolf Hiltys "Der kleine Totentanz" (Regie: →Alphons Hoffmann). 1956–60 erneutes Engagement am Stadttheater Luzern, unter anderem als Hauptmann in →Bertolt Brechts "Mutter Courage und ihre Kinder", Staatsanwalt in →Friedrich Dürrenmatts "Die Ehe des Herrn Mississippi" sowie in der Titelrolle in Shakespeare/Rothes "Falstaff und die lustigen Weiber von Windsor". Vereinzelt als Regisseur tätig (Stadttheater Luzern, →Theatergesellschaft Triengen, →Tell-Freilichtspiele Interlaken). Zahlreiche Film- und Hörspielrollen. Nach 1960 Aufgabe des Schauspielerberufs und Gründung einer eigenen mobilen Märchen-Bühne.



Autor: Werner Wüthrich



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Wüthrich, Werner: Fritz Pfister, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 1406.

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