Hanspeter Gschwend

Aus Theaterlexikon - CH
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* 28.3.1945 Biel (BE).

G. studierte Geschichte und Germanistik in Bern und Wien und legte 1971 in Bern das Staatsexamen für das höhere Lehramt ab. 1972–78 Sekretär des Gründungsausschusses der (abgelehnten) Hochschule Aargau. Seit 1978 Redaktor im Bereich Gesellschaft/Politik/Kultur bei Schweizer Radio DRS; seit 1997 Fachverantwortlicher für die Hintergrundsendungen DRS 1 ("Doppelpunkt" und "z. B."). G. verfasste das ironische Festspiel "Siegawyn und Ethelfrieda" (Baden 1977) sowie die Theaterstücke "Karl May oder Ein Leben am Marterpfahl" (uraufgeführt 1978 durch das Werkstatttheater Solothurn), "Dr. Alfred Escher oder Es lebe die Republik" (Uraufführung 7.10.1979 am →Theater für den Kanton Zürich, Regie: →Reinhart Spörri), "Bahnhofsvorstand dreht durch – Anna tot!"(Spiegelstück im Rahmen der →CH-Dramaturgie zu Ödön von Horváths "Der jüngste Tag", Uraufführung 13.3.1981 am →Städtebundtheater Biel-Solothurn, Regie: →Rudolf Kautek), "Die Revolution ist tot – es lebe der Krieg" (Uraufführung 12.4.1983 am Städtebundtheater Biel-Solothurn, Regie: →Alex Freihart). 1984/85 war G. Hausautor des →Stadttheaters Bern. Für Schweizer Radio DRS 1 und 2 verfasste er zahlreiche Hörspiele, so neben der schweizerdeutschen Bearbeitung von "Der Störenfried" von Alfred Bergmann (1970) die Originalvorlagen für die Dialekthörspiele "Essen" (1970), "Feldgraue Scheiben" (1971; am 29.12.1978 in einer Theaterfassung vom Berner →Theater 1230 uraufgeführt, Regie: →Peter Schneider und Ensemble), "Im Park" (1975), das Kinderhörspiel "Warum derfi der ‹Flüügepilz’ nid luege" (1976), "Joggeli, chasch ou rytte" (1978), "Vom Rauschen der Blätter auf dem Weg zur Quelle und von der Grenze der Liebe, der Angst" (1989), "Blank"/"Stay With Us" (1991), "Code – Execute" (1994), "Das Massiv" (1995), "Der Olympiafähndler" (1997) und "Schwanenweiss" (1997). Für das Schweizer Fernsehen schrieb er die Fernsehspiele "Stammgäste bei Alfons" (1976), "Weihnachten" (1979), "Feldgraue Scheiben" (Fernsehfassung des Hörspiels, 1976) und sechs Folgen der Serie "Motel" (1984). Ausserdem Essays und Kurzgeschichten für die Zeitschriften "Einspruch" (Zürich) und "Entwürfe" (Zürich). G. war Mitglied der →Gruppe Olten.

Auszeichnungen

  • 1972 Zürcher Radiopreis,
  • 1979 Hörspielpreis des Kantons Bern,
  • 1992 Hörspielpreis der Stadt Basel,
  • 1995 Prix Suisse für das Hörspiel "Code – Execute".
  • G.s Hörspiel "Der Olympiafähndler" wurde 1997 als bestes europäisches Hörspiel mit dem Prix Europa ausgezeichnet.


Autor: Dietrich Seybold



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Seybold, Dietrich: Hanspeter Gschwender, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 763.

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