Hanspeter Müller-Drossaart

Aus Theaterlexikon - CH
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* 21.9.1955 Sarnen OW, auch Hanspeter Müller. ∞ Franziska Drossaart, Kostümbildnerin.

Nach der Matura 1976–80 Ausbildung zum Schauspieler und Theaterpädagogen an der →Schauspiel-Akademie Zürich. Während der Ausbildung Debüt als Mani in →Hansjörg Schneiders "Sennentuntschi" am Schweizer Fernsehen DRS. Erste Theaterengagements 1980/81 bei →Spatz & Co. Baden und 1982/83 am →Theater an der Winkelwiese Zürich (Leonce in Büchners "Leonce und Lena", Regie: →Federico Emanuel Pfaffen). 1983–90 war M. beim →Theater Coprinus in Zürich als Schauspieler (Ole in Hans Henny Jahnns "Armut, Reichtum, Mensch und Tier", Kirilov in J. J. Arnolds "Feinde" nach Čechov), Regisseur (Bonds "Die Konservendosenmenschen", Hartmut Langes "Herakles" und dessen "Hundsprozess") sowie 1989/90 als künstlerischer Leiter tätig. Zudem spielte M. 1989 Romulus in →Friedrich Dürrenmatts "Romulus der Grosse" (Regie: →Joseph J. Arnold, Sommertheater Schaffhausen) und 1991 die Titelrolle in Büchners "Lenz" (Regie: →Wolfram Frank, Koproduktion →In Situ und →Stadttheater Chur). 1993–99 war M. unter der Direktion von →Stephan Müller und →Volker Hesse Ensemblemitglied des →Theaters Neumarkt in Zürich. Dort spielte er unter anderem in "Fritz" nach Dürrenmatt (Regie: Hesse), Wilhelm in Wilson/Waits/Burroughs’ "The Black Rider" (Regie: Müller), Kurt in Jelineks "Raststätte oder Sie machens alle" (Regie: Barbara Bilabel), in der Uraufführung von →Urs Widmers "Top Dogs", die Titelrolle in der Uraufführung von →Thomas Hürlimanns "Carleton" (Regie beide: Hesse) und Er in Marguerite Duras’ "Die Krankheit Tod". Am Theaterfestival →Welt in Basel gab M. Sokrates in "Phaidros Rave" nach Platon und Roland Schimmelpfennig (2000, Regie: Müller). 2000–02 war M. am Burgtheater Wien engagiert (Wirt in Horváths "Der jüngste Tag", Regie: Andrea Breth, Atzbacher in einer dramatisierten Version von Thomas Bernhards Roman "Alte Meister", Regie: Müller, und Artaud in Müller/→Joachim Schlömers "Die Nervenwaage" nach Artaud, Regie: Schlömer) und 2002–04 am →Schauspielhaus Zürich (Richard in der Uraufführung von Peter Stamms "Après Soleil oder Wenn der Wind zur Insel trägt", Attinghausen in Schillers "Wilhelm Tell", Regie: →Meret Matter, Legendre in Büchners "Dantons Tod", Regie: →Christoph Marthaler. Seit Herbst 2004 ist M. erneut freischaffend tätig. Zahlreiche Film- und Fernsehrollen, unter anderem 1997 Kommissar Wasser (Hauptrolle) in Fredi M. Murers "Vollmond". Hörspielsprecher in über 150 Produktionen, regelmässige Literaturlesungen am Radio. Seit 1997 Dozent für szenischen Unterricht an der →Theaterhochschule Zürich.



Autor: Jean Grädel



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Grädel, Jean: Hanspeter Müller-Drossaart, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 1290–1291, mit Abbildung auf S. 1290.

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