Herman Wlach

Aus Theaterlexikon - CH
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* 11.8.1884 Wien (A), † 28.1.1962 Zollikon ZH, eigentlich Armin W.

1902–04 Schauspielausbildung an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien. Auf Empfehlung von Albert Steinrück 1904–06 Engagement am Schiller-Theater Berlin. 1906/07 am Theater in der Josefstadt Wien, 1907–10 am Hebbel-Theater Berlin, 1910–13 und 1916–24 am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg (auch als Regisseur), dazwischen an verschiedenen Berliner Bühnen, unter anderem unter Max Reinhardt am Deutschen Theater. 1924/25 Regisseur am Dramatischen Theater Berlin, 1925/26 Oberspielleiter am National-Theater Mannheim und 1926/27 am Landestheater Salzburg. 1927–29 künstlerischer Leiter des →Schauspielhauses Zürich, inszenierte dort unter anderem Schillers "Kabale und Liebe", Franz Werfels "Paulus unter den Juden", Géraldys "Robert und Marianne" und Verneuils "Herr Lamberthier". Ab 1929 als Schauspieler an verschiedenen Berliner Bühnen, unter anderem 1931 am Deutschen Theater Beichtvater in der Uraufführung von Horváths "Geschichten aus dem Wiener Wald" (Regie: →Heinz Hilpert). 1932/33 Direktor des Stadttheaters Salzburg, Demission auf Druck der örtlichen Nationalsozialisten. 1933 Emigration in die Schweiz, ab 1933 Ensemblemitglied und mit über 300 (oft kleineren) Rollen einer der meistbeschäftigten Schauspieler am Schauspielhaus Zürich, unter anderem 1934 Crisby in Wildes "Bunbury", 1936 Herzog von Alba in Schillers "Don Carlos" (Regie: →Leopold Lindtberg), 1938 Wirt in Lessings "Minna von Barnhelm" (Regie: →Leonard Steckel) und Nestor in Shakespeares "Troilus und Cressida" (Regie: →Oskar Wälterlin), 1940 Feldhauptmann in der Uraufführung von →Bertolt Brechts "Mutter Courage und ihre Kinder" (Regie: Lindtberg), 1942 Wirt in Goldonis "Der Diener zweier Herren", 1943 Doktor Winter in Steinbecks "Der Mond ging unter", 1945 Vater Bernd in Gerhart Hauptmanns "Rose Bernd", 1946 Maler Schlick in der Uraufführung von →Carl Zuckmayers "Des Teufels General" (Regie: Hilpert), 1951 Graf Moor in Schillers "Die Räuber" (Regie: Wälterlin) und Titelrolle in Lessings "Nathan der Weise" (Regie: →Kurt Hirschfeld), 1953 Inspektor in Knotts "Bei Anruf Mord" und Escalus in Shakespeares "Mass für Mass", 1954 Obertheologe in →Friedrich Dürrenmatts "Ein Engel kommt nach Babylon" (Regie: Wälterlin) und Ekdal in Ibsens "Die Wildente", 1957 blinder Seher in der deutschsprachigen Erstaufführung von Wilders "Alkestiade" (Regie: Lindtberg), 1958 William Nightingale in der Uraufführung von →Elsie Attenhofers "Die Lady mit der Lampe", Miller in Schillers "Kabale und Liebe" (Regie: Wälterlin) und Philemon in Goethes "Faust II" (Regie: Lindtberg). 1948 inszenierte W. am Schauspielhaus Zürich die Uraufführung von →Marcel Geros "Berner Marsch". W. war auch als Schauspiellehrer am →Bühnenstudio Zürich tätig.



Autor: Thomas Blubacher



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Blubacher, Thomas: Herman Wlach, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 2114–2115, mit Abbildung auf S. 2115.

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