Herta Bamert

Aus Theaterlexikon - CH
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* 17.6.1909 Singen (D), † 20.6.1996 Zürich.

Wuchs bei St. Petersburg auf, kam 1924 in die Schweiz. Erster Ballettunterricht in Russland; Tanzausbildung in Zürich und im Ausland: Rhythmik und Bewegungslehre bei Mimi Scheiblauer (Rhythmisches Seminar am Konservatorium Zürich); Ausdruckstanz in Kursen bei →Max Terpis und →Mary Wigman (Berlin) sowie Gret Palucca (Dresden), Ballett bei →Mario Volkart (Zürich), →Boris Kniaseff und Olga Preobrajenska (Paris). Soloauftritte in Paris, Tanzabende am →Schauspielhaus und am →Stadttheater Zürich. 1946 Tänzerin in →Trudi Schoops Truppe (Amerikatournee mit "Barbara"). Ab 1932 pädagogische Tätigkeit im eigenen Studio und am Konservatorium Zürich, Bewegungstherapeutin an der sozialen Frauenschule, in Albisbrunn mit Schwererziehbaren, im Burghölzli mit schizophrenen Patienten und in der Strafanstalt Regensdorf mit Gefangenen. Choreografierte für Inszenierungen am Schauspielhaus Zürich in Zusammenarbeit mit Regisseuren wie →Leonard Steckel. Nach dem Zweiten Weltkrieg erkannte sie den klassischen Tanz als Basis jeder Körperbildung und leistete Pionierarbeit für die Ballettkunst in Zürich. Ab 1948 Ballettlehrerin an der →Schweizerischen Theatertanzschule. 1956 Gründung der Ballettakademie in der Villa Egli in Zürich mit Berufsausbildung (Klassischer Tanz, Charakter- und Nationaltanz, moderner amerikanischer Tanzstil sowie Theoriefächer) und Laienkursen. Legte Basis für unzählige Tänzerkarrieren: →Hans Knill, →Armin Wild, →Malou Fenaroli, Suzanne Natiez, Regina Fritschi, Christine Fritschi und →Christine McDermott. 1958 Gründung der Truppe Junges Ballett Zürich, Auslandsgastspiele zum Beispiel 1960 in Griechenland. Nachfolgetruppe: Zürichballetttheater mit Auftritten an der Expo 64 in Lausanne. Gründungs- und Vorstandsmitglied des →SBTG, des →SDT und der Gesellschaft der Freunde des Zürcher Opernhaus-Balletts.

Auszeichnungen

  • 1987 Kulturpreis der Stadt Zürich.

Nachlass

  • Der Nachlass befindet sich bei B.s. Tochter Sylvia Roth, die die Ballettakademie weiterführt.


Autorin: Ursula Pellaton



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Pellaton, Ursula: Herta Bamert, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 111.

Normdaten

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