Jürg Kienberger

Aus Theaterlexikon - CH
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* 1.10.1958 Samedan GR. ∞ Claudia Carigiet, Schauspielerin und Regisseurin.

Klavierunterricht im familieneigenen Hotel Waldhaus im bündnerischen Sils-Maria. 1984–85 arbeitete K. neben seinem Germanistikstudium in Zürich und Lausanne als freier Theatermusiker. 1985–89 hauptberuflich Theatermusiker, unter anderem am →Schauspielhaus Zürich. Daneben musikalischer Berater und Projektleiter an der →Schauspiel-Akademie Zürich. Beginn einer regen Zusammenarbeit mit →Christoph Marthaler, Carigiet, →Wolfram Berger und →Ruedi Häusermann. 1990–92 vermehrte Arbeiten am →Theater Basel unter der Direktion von →Frank Baumbauer, so in Marthalers "Stägeli uf, Stägeli ab, juhee!"im ehemaligen Bahnhofbuffet des Badischen Bahnhofs in Basel. Ab 1992 Schauspielengagement an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin unter Frank Castorf. Dort arbeitete K. weiter in Projekten von Marthaler und Häusermann mit, daneben in Inszenierungen von Castorf und →Stefan Bachmann. 1996 inszenierte K. an der Volksbühne mit "Heisse Rhythmen, heisse Kienberger, freut mich" seinen ersten eigenen Liederabend. Seit 1998 ist K. wieder in der Schweiz tätig, zuerst am Theater Basel (unter anderem 1999 mit dem Soloabend "Ich bin ja so allein …", den K. später als Gastspiel in verschiedenen Schweizer Städten und an der Volksbühne Berlin zeigte), seit 2000 als Ensemblemitglied am Schauspielhaus Zürich unter der Direktion von Marthaler. Neben Auftritten in diversen Produktionen (unter anderem in Marthalers "Hotel Angst") inszenierte K. 2001 dort zusammen mit Carigiet den Liederabend "Menschsein macht müde". Im Sommer 2001 machte K. als "Rezitativist" (eine Art theatralischer Rezitativ-Spieler) in Marthalers Inszenierung von Mozarts "Le nozze di Figaro" an den Salzburger Festspielen Furore.

Auszeichnungen

  • 2002 Anerkennungspreis des Kantons Graubünden "in Anerkennung seines originellen Schaffens als Theatermusiker und Schauspieler",
  • 2003 Goldene Maske der Gesellschaft der Freunde des Schauspielhauses Zürich.


Autor: Dominique Spirgi



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Dominique Spirgi: Jürg Kienberger, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 991.

Normdaten

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