Jürg Federspiel

Aus Theaterlexikon - CH
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* 28.6.1931 Kempthal ZH.

F. verbrachte seine Kindheit in Davos und besuchte die Schulen in Basel. Als Journalist und Kritiker arbeitete er für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften, unter anderem für das Magazin des Zürcher "Tages-Anzeigers". F. lebte in Berlin, Paris, Basel, Zürich und über längere Zeit in New York. Er schreibt Romane, Erzählungen, Reportagen, Hörspiele und Theaterstücke. Schauplatz seines ersten Theaterstücks "Brüderlichkeit", das durch die Dramaturgie des →Schauspielhauses Zürich angeregt und gefördert wurde, ist Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett (Uraufführung 5.11.1977 durch das Schauspielhaus Zürich im Studio Tiefenbrunnen, Regie: Max Peter Ammann). F.s Arbeiten bewegen sich oft an der Schnittstelle zwischen Wirklichkeit und Fiktion. Er sucht sinnliche Erfahrungen der Absonderlichkeiten des Lebens, die Endsituation stets vor Augen. So bestimmen Themen wie Wahnsinn, Sterben und Tod viele seiner Texte, etwa "Museum des Hasses" (1969) oder "Die Ballade von der Typhoid Mary" (1982, in der szenischen Bearbeitung von →Linard Bardill 1989 vom →Vaudeville Theater Zürich aufgeführt). Weitere Bühnenwerke: "Die Hunde von Saloniki" (Uraufführung 11.6.1980 durch die Schülerinnen und Schüler der →Schauspiel-Akademie Zürich im Depot Tiefenbrunnen, Regie: →Louis Naef), "Hans im Unglück" (Uraufführung 10.11.1979, im Keller des Schauspielhauses Zürich, Regie: Mani Wintsch), "Chaplin" (Uraufführung 28.1.1993, im Studio des →Stadttheaters St. Gallen, Regie: Niki List).

Auszeichnungen

unter anderem

  • 1961 Preis der Schweizerischen Schillerstiftung,
  • 1969 Conrad-Ferdinand-Meyer-Preis,
  • 1986 Literaturpreis der Stadt Zürich,
  • 1988 Literaturpreis der Stadt Basel.

Vorlass

  • Schweizerisches Literaturarchiv, Bern.


Autorin: Brigitte Marschall



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Marschall, Brigitte: Jürg Federspiel, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 569.

Normdaten

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