Kraft-Alexander

Aus Theaterlexikon - CH
Zur Navigation springen Zur Suche springen

* 2.11.1925 München (D), eigentlich Kraft Alexander Waldemar August Christian Ernst Gottfried Prinz zu Hohenlohe-Oehringen. ∞ III. 1970–79 Ursula Rieck, Schauspielerin.

In Berlin Abitur und Beginn der Schauspielausbildung, unterbrochen von Kriegsdienst und ‑gefangenschaft. Nach der Entlassung setzte K. die Schauspielausbildung fort und erhielt 1945–48 sein erstes Engagement an den Städtischen Bühnen Nürnberg-Fürth. Nach Engagements in Wiesbaden und Heidelberg kam er 1951 mit einem Gastvertrag ans →Schauspielhaus Zürich, wo er bis 1955 als Schauspieler und Regieassistent, später auch als Regisseur arbeitete. Er assistierte bei →Oskar Wälterlin, →Leopold Lindtberg, →Leonard Steckel, →Kurt Horwitz, →Ernst Ginsberg, →Kurt Hirschfeld und →Berthold Viertel, spielte über zwanzig Rollen, darunter Knuzius in →Carl Zuckmayers "Der fröhliche Weinberg" (Regie: Zuckmayer/→Werner Kraut), Bushy in Shakes­peares "König Richard II.", Valère in Molières "Der Geizige", den ersten Schauspieler in Pirandellos "Sechs Personen suchen einen Autor", Lodovico in Shakespeares "Othello", Diomedes in Kleists "Penthesilea", inszenierte 1953 die deutschsprachige Erstaufführung von Meggeds "Fern in der Wüste" und 1955 Roblès’ "Montserrat" (jeweils als Produktion des Schauspielhauses im →Theater am Neumarkt). Daneben leitete K. die Theatergruppe der Universität Zürich. 1957–59 war K. in der Direktion des Theaters 53 in Hamburg (1959 Regie der Uraufführung von Günter Grass’ "Beritten hin und zurück. Ein Vorspiel auf dem Theater") und inszenierte an verschiedenen Bühnen sowie für die Hörspielabteilung des Norddeutschen Rundfunks. 1959–61 war K. Oberspielleiter an den Städtischen Bühnen Münster, 1961–63 Oberspielleiter, 1963–68 Intendant des Stadttheaters Konstanz. 1968–72 war K. allein verantwortlicher künstlerischer und administrativer Direktor des →Stadttheaters Luzern. Er inszenierte dort unter anderem Shakespeares "Wie es euch gefällt", Molières "Der Menschenfeind", Gogols "Die Heiratskomödie", Camus’ "Die Gerechten", die Schweizer Erstaufführung von Horváths "Der jüngste Tag", die Uraufführung von Julius Hays "Die Bastion" und →Bertolt Brecht/Kurt Weills "Die Dreigroschenoper". 1973–90 war K. Direktor des Theaters Fürth, seit 1980 ist K. künstlerischer Leiter und Regisseur bei den von ihm mitgegründeten Klosterhofspielen in Langenzenn. Gastinszenierungen unter anderem am Theater Oberhausen, an den Badischen Kammerschauspielen Emmendingen, am Fränkischen Theater Maßbach und für verschiedene Tournee-Unternehmen.



Autor: Julia Danielczyk



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Danielczyk, Julia: Kraft-Alexander, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 1026–1027.

Normdaten

Vorlage:Normdaten