Lilot Hegi

Aus Theaterlexikon - CH
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* 4.3.1947 Rebstein SG. ∞ 1987 Charles Brauer, Schauspieler.

Zunächst Ausbildung und Tätigkeit als Primarlehrerin, daneben Studium der Literatur, Philosophie und Theaterwissenschaft an der Universität Zürich. 1971 Beginn des Studiums an der Hochschule der Künste in Berlin im Fachbereich Bühnenbild bei Willi Schmidt. H. nutzte ein César-Klein-Stipendium für eine Europareise und die Produktion von Videofilmen über europäische Theatergruppen. Sie schuf Experimentalfilme über Wahrnehmung und über Achim Freyer, dessen Meisterschülerin sie war. Während des Studiums erste eigene Arbeiten in Mannheim, Tübingen und am Grips-Theater Berlin, Regiehospitanzen bei Niels-Peter Rudolph und bei →Peter Stein an der Schaubühne Berlin. Gastbühnenbildnerin 1980 am →Stadttheater Bern (Hans Henny Jahnns "Medea", Regie: →Urs Schaub) und 1981 an den →Basler Theatern (→Thomas Hürlimanns "Grossvater und Halbbruder", Regie: Schaub). 1980–83 Assistentin und Bühnenbildnerin sowie 1983–85 Ausstattungsleiterin am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Während des Umbaus des Schauspielhauses schuf H. die Bühnenbilder für zahlreiche Produktionen in den Ausweichquartieren Kampnagelfabrik und Operettenhaus. Seit 1985 arbeitete H. als freischaffende Ausstatterin unter anderem am Staatstheater Stuttgart (Molières "Tartuffe", Mozarts "Die Entführung aus dem Serail" und Becketts "Endspiel", Regie jeweils: Rudolph), an den Bühnen der Stadt Köln (Strindbergs "Totentanz", Regie: Ernst Wendt), am Theater in der Josefstadt Wien (Tschechows "Drei Schwestern", Regie: Wendt), am Schauspielhaus Bochum (Noréns "Nachtwache", Regie: Alfred Kirchner; eingeladen zum Theatertreffen Berlin), an den Münchner Kammerspielen (Ulla Berkewicz’ "Nur Wir", Regie: →Urs Troller), am Deutschen Theater Berlin (Sternheims "Der Nebbich"), am Thalia-Theater Hamburg (McNallys "Meisterklasse"), am Volkstheater Wien (Schillers "Don Carlos" und Don De Lillos "Valparaiso", Regie jeweils: Rudolph), am →Theater Basel (1988 Becketts "Endspiel", Regie: Rudolph, 1992 Ibsens "Baumeister Solness", Regie: →Werner Düggelin), am Stadttheater Bern (1995 Hölderlins "Der Tod des Empedokles" und 1998 Büchners "Dantons Tod", Regie jeweils: →Gerd Heinz; 1999 Schillers "Wilhelm Tell", Regie: Schaub) und an den Städtischen Bühnen Freiburg im Breisgau (2001 Brittens "The Turn of the Screw"). Seit 1997 eigene Regiearbeiten (immer in eigener Ausstattung) an den Städtischen Bühnen Freiburg (→Michael Oberer/→Klemens Renoldners "Die chinesische Nachtigall" nach Andersen; eine eigene Dramatisierung von Hauffs "Zwerg Nase"), am Staatstheater Kassel (Tabucchi/H.s "Tabucchis Träume"), am Stadttheater Bern (1999 H.s "Schneeweisschen und Rosenrot" nach dem Märchen der Brüder Grimm). 1996 und 1997 Gastprofessur an der Hochschule der Künste Berlin (Bühnenbildklasse Achim Freyer). Neben den Arbeiten für die Bühne diverse Ausstellungen (freie Malerei).



Autor: Thomas Blubacher



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Blubacher, Thomas: Lilot Hegi, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 812–813.

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