Mara Zampieri

Aus Theaterlexikon - CH
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* 30.1.1951 Padua (I).

Gesangsstudium am Konservatorium in Padua bis 1971 bei A. Rognoni und L. Gomez. Gewann 1971 einen Gesangswettbewerb in Pavia und debütierte 1972 am dortigen Opernhaus mit Nedda in →Ruggero Leoncavallos "I pagliacci". Weitere Preise bei Wettbewerben in Parma und Macerata. 1977–78 erste grosse Erfolge an der Scala in Mailand mit den Verdi-Partien Amelia in "Un ballo in maschera", Leonora in "Il Trovatore" und Elisabetta in "Don Carlo". Bereits 1979 debütierte sie an der Wiener Staatsoper als Elaisa in Saverio Mercadantes "Il giuramento" und blieb diesem Haus seither als ständiger Gast verbunden. Im selben Jahr sang sie an den →Basler Theatern die Titelpartie in Puccinis "Tosca" (Regie: →Martin Markun, musikalische Leitung: →Armin Jordan). Seit 1983 tritt Z. regelmässig am →Opernhaus Zürich auf. Hier sang sie zahlreiche der mittlerweile rund zwanzig Verdi-Rollen ihres mehr als fünfzig Partien umfassenden Repertoires: 1983 die Titelrolle in "Aida" (im Hallenstadion in der Produktion von Vittorio Rossi, musikalische Leitung: →Nello Santi), 1986 Abigaille in "Nabucco" (im Hallenstadion, Regie: John Dexter, musikalische Leitung: Gianfranco Masini), 1989 Amelia in "Un ballo in maschera", 1991 Leonora in "La forza del destino", 1993 Lady Macbeth in "Macbeth", 1998 Odabella in "Attila", Elisabetta in "Don Carlo" und Leonora in "Il Trovatore". Von Bellini sang sie am Opernhaus 1992 Imogene in "Il pirata" und 1995 die Titelpartie in "Norma" (Regie: →Hans Hollmann, musikalische Leitung: Eliahu Inbal), von Puccini 1996 Giorgetta in "Il tabarro" und die Titelpartie in "Suor Angelica", 1997 Anna in "Le Villi" sowie mehrfach die Titel­partie in "Tosca", zudem 1994 die Titelpartie in Cilèas "Adriana Lecouvreur" und 1995 jene in Richard Strauss’ "Salome". An den Bregenzer Festspielen verkörperte sie die Titelpartien in "Tosca" (1984), Alfredo Catalanis "La Wally" (1990) und Giordanos "Fedora" (1993). Neben ihrer hauptsächlichen Tätigkeit in Wien und Zürich ist Z. Gast an den bedeutendsten Häusern in Europa, den USA, Südamerika und Japan. Z. wird geschätzt für eindringliche Rollengestaltungen durch ihre intensive Bühnenpräsenz und ihren bis zur Schärfe durchdringenden Sopran. Sie widmet sich intensiv der Wiederentdeckung und Aufführung von italienischen Kammerkomposi­tionen des 19. Jahrhunderts. Ausserdem sang sie auf den Soundtracks zu Castellanis Filmserie "Vita di Verdi" (1982, Stimme der Teresa Stolz) und zu Fellinis "E la nave va" (1983). Auch Tätigkeit als Konzertsängerin und Gesangspädagogin.

Auszeichnungen

  • 1988 Ernennung zur österreichischen Kammersängerin,
  • 1997 zum Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper.


Autorin: Nina Debrunner



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Debrunner, Nina: Mara Zampieri, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 2135, mit Abbildung auf S. 2135.

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