Maria Schell

Aus Theaterlexikon - CH
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* 15.1.1926 Wien (A), † 26.4.2005 Preitenegg (A), eigentlich Margarethe S. Tochter des Schriftstellers →Hermann Ferdinand S. und der Schauspielerin →Margarethe S.-von Noé, Schwester der Schauspieler →Carl und →Maximilian S. und der Schauspielerin →Immy S. ∞ I. 1957 Horst Hächler, Regisseur, ∞ II. 1966 Veit Relin, Schauspieler und Regisseur. Mutter der Schauspielerin Marie-Theres Relin (∞ Franz Xaver Kroetz, Autor und Regisseur).

Aufgewachsen in Österreich, ab 1938 in Zürich. Nach der Schule abgebrochene kaufmännische Ausbildung. 1942 unter dem Namen Gritli S. Debüt als Meiti im Film "Steibruch" (Regie: →Sigfrit Steiner, mit →Heinrich Gretler), 1942/43 kleinere Rollen am →Schauspielhaus Zürich, daneben Schauspielunterricht am →Bühnenstudio Zürich. Im Spätherbst 1943 Debüt am →Bernhard-Theater Zürich neben →Emil Hegetschweiler in Hamik/Renkers Schwank "Drunder und drüber", kurz darauf Hauptrolle in Niccodemis "Scampolo". Erste Theaterengagements 1944–46 am →Städtebundtheater Biel-Solothurn (unter anderem Hilde in Ibsens "Die Frau vom Meer", Regie: →Johannes von Spallart) und 1946/47 am →Stadttheater Bern (unter anderem: Ophelia in Shakespeares "Hamlet", Beatrice in Shakespeares "Viel Lärm um Nichts" und Eliza in Shaws "Pygmalion", Regie jeweils: →Paul Kalbeck). 1948/49 ging S. mit →Egon Karters Schweizerischem Schauspielensemble als Gretchen in Goethes "Faust" (mit →Albert Bassermann und →Heinz Woester) auf Tournee; unter Karters Direktion spielte S. auch an der →Komödie Basel und am →Stadttheater Basel, die 1951–53 ein gemeinsames Ensemble hatten, unter anderem die Titelrollen in Ibsens "Nora" und in Sardou/de Najacs "Cyprienne", Beatrice in Shakespeares "Viel Lärm um Nichts" (Regie: →Leonard Steckel), Vivie in Shaws "Frau Warrens Gewerbe" (Regie: →Werner Kraut) sowie die Julia in Shakespeares "Romeo und Julia" (Freilichtaufführung vor dem Bischofshof, mit →Will Quadflieg als Romeo, Regie: Steckel). M. gastierte bei den Salzburger Festspielen (1955 Luise in Schillers "Kabale und Liebe", Regie: Ernst Lothar; 1979 Anna Meinhold-Aigner in Schnitzlers "Das weite Land", Regie: Maximilian S.), am Théâtre de Montmartre Paris (1962/63 Titelrolle in Maughams "Caroline"), an der Kleinen Komödie München, am Ethel Barrymore Theater New York (1976 in Kohouts "Armer Mörder", Regie: Herbert Berghof), bei den Festspielen Sommerhausen und an der Freien Volksbühne Berlin (1981/82 Titelrolle in Bruckners "Elisabeth von England", Regie: Rudolf Noelte) und spielte auf zahlreichen Tourneen (1964 Titelrolle in Ibsens "Nora"; 1969 Beatrice in Shakespeares "Der Widerspenstigen Zähmung", Regie: Relin, auch als Freilichtaufführung im Rosenfeldpark Basel, produziert von →Eynar Grabowsky; 1971/72 Titelrolle in Schillers "Maria Stuart", Regie: Relin). Höchst erfolgreiche internationale Filmkarriere (unter anderem 1954 Helga Reinbeck in Helmut Käutners "Die letzte Brücke" mit →Bernhard Wicki und 1957 Natalia in Viscontis "Le notti bianche" mit Marcello Mastroianni und Jean Marais, 1958 Grushenka in "The Brothers Karamasow" mit →Yul Brynner, 1959 Elizabeth Mahler in "The Hanging Tree" mit Gary Cooper, 1960 Sabra Cravet in "Cimarron" mit Glenn Ford, 1976 Mrs. Hauser in "Voyage of the Damned" mit Orson Welles, 1978 Vond-Ah in "Superman" mit Christopher Reeve und Marlon Brando), Hauptrollen in Fernsehserien und -spielen, darunter 1982 Claire Zachanassian in einer Fernsehfassung von →Friedrich Dürrenmatts "Der Besuch der alten Dame". Autobiografien: Die Kostbarkeit des Augenblicks. Gedanken, Erinnerungen, 1985. … und wenn’s a Katz is! Mein Weg durchs Leben, 1995. 2002 Filmporträt von Maximilian S. "Meine Schwester Maria".

Auszeichnungen

Zahlreiche Film- und Fernsehauszeichnungen, darunter

  • 1954 Prix d’interprétation Festival Cannes,
  • 1956 Volpi-Pokal Festspiele Venedig,
  • 1958 New Yorker Kritikerpreis,
  • 1976 Bayerisches Verdienstkreuz,
  • 1980 Grosses Bundesverdienstkreuz.

Literatur

  • Weiland, Mato: M. S., 1959.
  • Spaich, Herbert: M. S. Ihre Filme, ihr Leben, 1986.


Autor: Thomas Blubacher



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Blubacher, Thomas: Maria Schell, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 1596–1597.

Normdaten

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