Mario Venzago

Aus Theaterlexikon - CH
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* 1.7.1948 Zürich. Bruder des Fotografen und Filmemachers Alberto V.

Nach der Matura Ausbildung zum Pianisten am Konservatorium Zürich. Danach zehnjährige Tätigkeit als Pianist, unter anderem bei →Radio Svizzera Italiana sowie als Klavierbegleiter. Ausbildung zum Dirigenten bei Hans Swarowsky in Wien. Seit 1978 ist V. als Dirigent tätig. 1979–85 war er Leiter des Winterthurer Stadtorchesters. Daneben 1984–86 Dirigent für die Radiotätigkeit des Orchestre de la Suisse Romande und 1982–85 Gastdirigent am →Stadttheater Luzern, wo er Puccinis "La Bohème", Verdis "Simone Boccanegra" und "Luisa Miller" sowie Donizettis "Don Pasquale" leitete. 1985 Mitbegründer der "Philharmonischen Werkstatt Schweiz" (heute: "Orchestre Philharmonique Suisse"), eines Orchesters freiberuflicher Musiker. 1986–89 Generalmusikdirektor in Heidelberg, wo V. unter anderem Verdis "Don Carlos", Mozarts "La clemenza di Tito" und "Die Entführung aus dem Serail", Monteverdis "Il ritorno d’Ulisse in patria" sowie 1989 die deutsche Erstaufführung von →Othmar Schoecks "Venus" dirigierte. 1988–90 erster Gastdirigent der Deutschen Kammerphilharmonie in Frankfurt am Main. Seit Ende der achtziger Jahre ausgedehnte Gastspieltätigkeit. V. wirkte unter anderem an der Komischen Oper Berlin, an der Mailänder Scala, am →Theater Basel (1997 Puccinis "Turandot"), am →Grand Théâtre in Genf (1997 Schoecks "Venus"), an der Oper Leipzig und an den Vereinigten Bühnen Graz, wo er 1992–94 als Chefdirigent der Oper und des Grazer Philharmonischen Orchesters tätig war und beispielsweise Verdis "Un ballo in maschera", Richard Strauss’ "Der Rosenkavalier" und Webers "Der Freischütz" leitete. Regelmässige Gastverpflichtungen bei vielen renommierten Orchestern, unter anderem beim NHK Symphony Orchestra in Tokio, beim Los Angeles Philharmonic Orchestra, bei den Göteborger und den Bamberger Symphonikern, bei den Münchner, den Wiener und den Berliner Philharmonikern, beim London Philharmonic Orchestra, beim Gewandhausorchester Leipzig und beim Deutschen Sinfonieorchester Berlin. Ausserdem künstlerischer Leiter der Allgemeinen Musikgesellschaft Basel und "Chefdirigent Konzerte" des aus der Fusion des Basler Sinfonieorchesters und des Radio-Sinfonieorchesters Basel hervorgegangenen Sinfonieorchesters Basel (1997–2002), Chefdirigent des Baskischen Nationalorchesters Euskadi Symphony Orchestra und des Göteborger Sinfonieorchesters (seit 2004) sowie künstlerischer Leiter des Sommerfestivals des Baltimore Symphony Orchestra (seit 2000) und des Indianapolis Symphony Orchestra (seit 2002). V. wirkte an verschiedenen Festivals (etwa an der Biennale in Venedig, den Salzburger Festspielen und den Internationalen Musikfestwochen Luzern) und arbeitete mit diversen europäischen Rundfunkorchestern zusammen. Zahlreiche Einspielungen auf Tonträger, unter anderem von Schoecks "Penthesilea" und "Venus".

Auszeichnungen

  • mehrere internationale CD-Preise.


Autorin: Ingrid Bigler-Marschall



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Bigler-Marschall, Ingrid: Mario Venzago, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 1998.

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