Martin Schläpfer

Aus Theaterlexikon - CH
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* 26.12.1959 Altstätten SG.

Ballettausbildung bei →Marianne Fuchs in St. Gallen. Am →Prix de Lausanne 1977 erhielt S. als bester Schweizer ein Stipendium zur Weiterbildung an der Royal Ballet School in London. 1978–83 sowie 1985–89 tanzte er im Ballett der →Basler Theater unter →Heinz Spoer­li, wo er als herausragende Tänzerpersönlichkeit bald zum Publikumsliebling avancierte. Für seine künstlerische und tanztechnische Entwicklung war der dortige Ballettmeister →Peter Appel prägend. 1983 beteiligte sich S. am ersten Amerika-Gastspiel des Basler Balletts; das amerikanische "Dance Magazine" widmete ihm eine Titelseite. Einige Kreationen Spoerlis entstanden speziell für S., wie 1980 "Till Eulenspiegel" (Musik: Richard Strauss) und 1985 Puck in der Neufassung von "Ein Sommernachtstraum" (Musik: Mendelssohn Bartholdy). 1983/84 wirkte S. unter Arnold Spohr als Principal Dancer beim Royal Winnipeg Ballet (Kanada), 1991/92 unter →François Klaus als Solotänzer am →Stadttheater Bern. 1990–94 leitete S. in Basel eine eigene Ballettschule. 1994–99 war er Ballettdirektor am Stadttheater Bern und baute eine Truppe auf, die Werken von George Balanchine, Hans van Manen und Kurt Jooss gewachsen war. Der vielseitige Spielplan bot auch Uraufführungen von Gastchoreografen wie →Martino Müller, Daniela Kurz und Melinda Fischer. Sein Stil ist von neoklassischer Ästhetik geprägt, durchwoben mit Bewegungselementen des Modern Dance. Zu seinen wichtigsten Choreografien für das Berner Ballett gehören 1995 "Strange Fruit" (Songs von Nina Simone), 1996 "Divertimento" (Musik: Bartók), 1998 "Vespers" (Musik: Rachmaninow; Aufführung in der Französischen Kirche Bern) und 1999 "Die vier Jahreszeiten" (Musik: Vivaldi). Seit 1999/2000 ist S. Ballettdirektor am Staatstheater Mainz.

Auszeichnungen

  • 2002 Kunstpreis des Bundeslandes Rheinland-Pfalz,
  • 2003 Tanzpreis der Stiftung Foundation Heinz Spoerli zur Förderung der Schweizer Tanzkunst.

Literatur:

  • M. S. – Ballettmainz. Ein Portrait, herausgegeben von Andreas Weber, 2002 [mit Repertoire Mainz und Biografien des Ensembles].


Autorin: Agathe Blaser



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Blaser, Agathe: Martin Schläpfer, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 1609.

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