Max Keller

Aus Theaterlexikon - CH
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* 24.4.1945 Basel.

Zunächst Maschinenbaulehre, 1964–68 Beleuchter am →Stadttheater Basel und bei den Bayreuther Festspielen. 1968–69 Studium der Theatertechnik in Recklinghausen, 1969 Beleuchtungsmeisterprüfung in Hamburg. 1969 wurde K. von Boleslaw Barlog als Beleuchtungsmeister ans Schloßpark-Theater Steglitz in Berlin engagiert, 1970 avancierte er dort zum Beleuchtungsinspektor, 1973–78 wirkte er in derselben Funktion an den Staatlichen Schauspielbühnen Berlin (die das Schiller-Theater, das Schloßpark-Theater und die Werkstatt umfassten). Daneben volontierte er an Theatern in Italien, Grossbritannien und den USA. Beeindruckt vom Stellenwert und den eigenständigen künstlerischen Möglichkeiten der dortigen "Light Designer", gelang es K., auch im deutschsprachigen Raum einer eigenständigen Lichtkunst zu Anerkennung zu verhelfen und so das Berufsbild des Beleuchtungsmeisters entscheidend zu verändern. Seit 1978 ist K. Leiter des Beleuchtungswesens und Lichtgestalter an den Münchner Kammerspielen. Dort prägte er durch seine farbintensive sowie technisch, dramaturgisch und künstlerisch ausgeklügelte (und meist sehr aufwändige) Bühnenbeleuchtung die Ästhetik der Kammerspiele entscheidend mit, unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Bühnenbildner Jürgen Rose und dem Regisseur Dieter Dorn (1978 Shakespeares "Ein Mittsommernachtstraum", 1987 Goethes "Faust I", 1990 Uraufführung von Dorsts "Karlos", 1992 Shakespeares "König Lear", 1999 Kleists "Amphitryon"), mit den Regisseuren Ernst Wendt (1978 Schillers "Kabale und Liebe", 1979 Kleists «Das Käthchen von Heilbronn, 1981 Goethes "Torquato Tasso"), →Hans Lietzau (1987 Tschechows "Onkel Wanja", 1989 Ibsens "John Gabriel Borkman", 1991 Ernst Barlachs "Der blaue Boll"), Thomas Langhoff (1984 Lessings "Emilia Galotti", 1988 Hauptmanns "Und Pippa tanzt!", 1989 Ibsens "Die Frau vom Meer"), Alexander Lang (1985 Schillers "Don Karlos"), →Luc Bondy (1983 Bonds "Sommer") und George Tabori (1979 dessen Uraufführung von "My Mother’s Courage"). K. arbeitete als Gast unter anderem bei den Salzburger Festspielen (1986 Kleists "Der zerbrochne Krug", Regie: Dorn, 1993 Mozarts "Lucio Silla" und 1994 Strawinskys "The Rake’s Progress", Regie beide: Peter Mussbach), an der Mailänder Scala (1990 →Richard Wagners "Die Meistersinger von Nürnberg"), am Théâtre Royale de la Monnaie in Brüssel (1993 Uraufführung von Philippe Boesmans’ "Der Reigen" nach Schnitzler, Regie: Bondy, 1994 Brittens "Peter Grimes", Regie: Willi Decker), an der Deutschen Staatsoper Berlin (unter anderem 1994 Richard Strauss’ "Elektra", Regie: Dorn, 1998 Verdis "Falstaff", Regie: Jonathan Miller), an der Bayerischen Staatsoper München (unter anderem 1996 Mozarts "Die Hochzeit des Figaro", Regie: Dorn, 2002/03 Wagners "Der Ring des Nibelungen", Regie: →Herbert Wernicke/David Alden), an den Bregenzer Festspielen (1996 Ernest Chaussons "Le Roi Arthus", Regie: Günther Krämer), an der Metropolitan Opera New York (2003 Janáčeks "Jenufa", Regie: Olivier Tambosi), in Wien, Amsterdam, Turin, Paris, Genf, Frankfurt am Main, Hamburg und Köln. Lehrtätigkeit unter anderem an der Otto-Falckenberg-Schule in München, an der Toneelaccademie Maastricht sowie seit 1995 an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst/Universität Mozarteum in Salzburg, zudem gibt er sein Wissen in zahlreichen Kursen und auf Kongressen weiter. Seine Bücher "Dumont’s Handbuch Bühnenbeleuchtung: Theorie, Praxis, Lichtgestaltung, Lichtdramaturgie, Malen mit Licht, Projektion, Technik, Trickeffekte, Lampenlexikon" (1985) und "Faszination Licht" (1999) gelten als Standardwerke der Lichtgestaltung.

Auszeichnungen

unter anderem

  • 2001 Golden Pen Award des United States Institute for Theater Technology in Long Beach für "Faszination Licht" und
  • Distinguished Achievement Award in Lighting Design in den USA.


Autor: Thomas Blubacher



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Blubacher, Thomas: Max Keller, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 981–982.

Normdaten

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