Max Lang

Aus Theaterlexikon - CH
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* 11.1.1917 Zürich, † 29.5.1987 St. Gallen.

Musikalische Ausbildung am →Konservatorium Basel (1936 Orchesterdiplom Trompete bei Paul Hübner, 1939 Klavierdiplom bei Charlotte Schrameck, 1946 Kapellmeisterdiplom bei Hans Münch). 1936–45 Solotrompeter in der Basler Orchester-Gesellschaft. 1945 Meisterkurs für Komposition bei →Arthur Honegger. Ab 1941 entstanden L.s erste Kompositionen: die Musik zu →Max Terpis’ mythologischen Tanzszenen "Kirke" (Uraufführung 6.11.1943, →Stadttheater Basel, Chroeografie: Terpis, musikalische Leitung: →Gottfried Becker) und das Ballett "Visions en masques" (Libretto: →Heinz Rosen/Walter Korff, Uraufführung 17.5.1947, Stadttheater Basel, Choreografie: Rosen, musikalische Leitung: L.). 1946–51 war L. Hauskomponist und musikalischer Leiter am →Schauspielhaus Zürich. In diesen Jahren entstanden rund vierzig Bühnenmusiken, unter anderem zu →Friedrich Dürrenmatts "Es steht geschrieben" (Uraufführung 1947, Regie: →Kurt Horwitz), Pagnols­ "Madame Aurélie" (1948) und →Max Frischs "Graf Oederland" (Uraufführung 1951, Regie: →Leonard Steckel) und vielen Shakespeare­-Dramen. 1951–83 Kapellmeister und zeitweise musikalischer Oberleiter sowie 1966/67 zusammen mit →Siegfried Meisner und →Bernhard Enz Interimsdirektor am →Stadttheater St. Gallen. Dort gelangten unter L.s musikalischer Leitung mehrere seiner Werke zur Uraufführung: die Ballette "Phoebidas und die Nymphe" (13.2.1952, Choreografie: →Mara Jovanovits) und "Die Füchsin" (20.5.1953, ursprünglicher Titel "La Cage d’or", Szenarium und Choreografie: Jovanovits), die Suite dansée "Le Jugement de Pâris" (9.10.1962, Choreografie: →Horst Lehrke) und die Oper "Der Alchimist" (15.4.1983, entstanden 1959, Libretto: →Alfred Bruggmann nach Ben Jonsons "Der Alchemist", Regie: Heinz Lukas-Kindermann; 1968 Aufzeichnung Radio Zürich). Neben seinen Engagements war L. regelmässig als Gastdirigent tätig. Weitere Opern: "Die grosse Wut des Philipp Hotz" (1961) nach dem gleichnamigen Drama von →Max Frisch. Weitere Ballett- und Tanz-Kompositionen: "Pièce choréographique" (Uraufführung 1943, Stadttheater Basel, Choreografie: Walter Kleiber), "Frau Mab, wer ist sie?"(1945, Szenarium: →Marie-Eve Kreis), "Totentanz" (1947, Tanzpantomime für →Trudi Schoop), "Pierrot lunatique" (1948, Pantomime für →Helen Vita), "Icare" (1955, Ballet symphonique), "Dorian Gray – Today" nach Oscar Wildes "Das Bildnis des Dorian Gray" (Uraufführung 21.2.1966, Stadttheater Basel, Choreografie: →Wazlaw Orlikowsky), "Der Traurige auf dem Festplatz" (Tanzkomposition für →Beatrice Tschumi), "Ernte" (Tanzkomposition für →Delly und Willy Flay). L. komponierte ausserdem Film- und Hörspielmusiken, die beiden Radio-Opern "Der Rubin" und "Das Zauberfass" (beide 1945), Chansons für verschiedene Schauspielerinnen und Schauspieler sowie Kabarettistinnen und Kabarettisten (darunter →Ines Torelli, →Lukas Ammann, →Arnold Kübler, →Blanche Aubry, →Zarli Carigiet), zudem Instrumental- und Vokalwerke.

Auszeichnungen

  • 1967 Förderungspreis der Stadt St. Gallen.

Nachlass

  • Zentralbibliothek Zürich.


Autorin: Ingrid Bigler-Marschall



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Bigler-Marschall, Ingrid: Max Lang, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 1071–1072.

Normdaten

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