Michael Rittermann

Aus Theaterlexikon - CH
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* 1910, † 8.8.1989 London (GB).

Schauspielausbildung in Wien, dann erste Engagements in Berlin. 1933 Emigration in die Tschechosklowakei, 1938 mit gefälschtem Pass Einreise in die Schweiz, 1939 Emigration mit einer Quäkergruppe nach England, 1940 Internierung in Australien, Mitwirkung in Lageraufführungen, unter anderem im Camp Tatura als Gretchen in einigen Szenen aus Goethes "Faust". Dann Rückkehr als Soldat nach England, Mitwirkung an der Kleinen Bühne London, 1946–66 Sprecher in der Deutschen Abteilung der BBC London, Mitwirkung in diversen Hörspielen. Daneben Tätigkeit als Schauspieler (in englischer Sprache) für Bühne, Film und Fernsehen. 1966 als Gast am Staatstheater Braunschweig, 1967/68 am Deutschen Theater Göttingen, 1968–78 unter →Werner Düggelin und →Hans Hollmann an den →Basler Theatern (über fünfzig Rollen, darunter 1968 Pandulpho in der Uraufführung von →Friedrich Dürrenmatts "König Johann" und 1969 Doctor in Büchners "Woyzeck", Regie jeweils: Düggelin; 1969 Serebrjakow in Tschechows "Onkel Wanja", Regie: →Hans Bauer; 1971 Freiherr von Stetten in Horváths "Zur schönen Aussicht"; 1971 Gajew in Tschechows "Der Kirschgarten", Regie: Horst Siede; 1974 Nörgler in Karl Kraus’ "Die letzten Tage der Menschheit", Regie: Hollmann; 1975 Herr X in García Lorcas "Doña Rosita bleibt ledig", Regie: Gustav Rudolf Sellner), daneben gastierte R. am →Schauspielhaus Zürich, zu dessen Ensemble er 1978–85 gehörte (unter anderem 1979 Nestor in Shakespeares "Troilus und Cressida", Regie: Düggelin; 1984 Pater Jonathan in der deutschsprachigen Erstaufführung von Esther Vilars "Die amerikanische Päpstin" mit →Maria Becker, Regie: →Leopold Lindtberg, im →Theater am Hechtplatz Zürich). 1987/88 spielte R. auf einer Tournee des Scala-Theaters Basel den Teiresias in Sophokles’ "Antigone".



Autor: Thomas Blubacher



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Blubacher, Thomas: Michael Rittermann, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 1502–1503, mit Abbildung auf S. 1502.

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