Nikola Weisse

Aus Theaterlexikon - CH
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* 6.1.1941 Belgard (Bialogard, heute: PL). ∞ Kaspar Streiff (1971–75 Dramaturg und "politischer Berater" am →Theater am Neumarkt Zürich), Mutter der Schauspielerin Lena Streiff.

1960–63 Schauspielausbildung an der Westfälischen Schauspielschule Bochum. 1963 Debüt am Theater in der Josefstadt Wien als Eve in Kleists "Der zerbrochene Krug", 1964/65 Anfängerjahr an der Landesbühne Neckar-Rhein-Main in Bruchsal. Danach 1965–71 am Landestheater/Niedersächsischen Staatstheater Hannover (Piperkarcka in Hauptmanns "Die Ratten", Leila in Genets "Wände überall" Lise in Lenz’ "Der Hofmeister", Regie: →Horst Zankl). 1971–75 gehörte W. unter der Direktion von Zankl und 1975/76 unter Luis Bolliger zum Ensemble des →Theaters am Neumarkt Zürich (Henny Porten in Handkes "Der Ritt über den Bodensee" und Ellida in Ibsens "Die Frau vom Meer", Regie jeweils: Zankl, Olga in Fleißers "Fegefeuer in Ingolstadt", Regie: →Jürgen Flimm, Mutter in Friedrich Wolfs "Cyankali", Regie: Dieter Reible). Es folgten Engagements 1976–78 unter der Direktion von →Hans Hollmann an den →Basler Theatern (Sirl von Essen in Enquists "Die Nacht der Tribaden", Regie: Zankl), 1978–81 am Bremer Theater (Königin in Jahnns "Die Krönung Richards III."in der Regie des Schauspieldirektors Frank Patrick Steckel, Olga in Tschechows "Drei Schwestern", Regie: Nicolas Brieger, Königin in Shakespeares "Hamlet", Regie: Jürgen Gosch), 1981–84 unter →Peter Stein an der Schaubühne am Lehniner Platz (Frau Boll in Barlachs "Der blaue Boll", Regie: Steckel), 1985 an den Württembergischen Staatstheatern Stuttgart (Martha in →Thomas Hürlimanns "Stichtag"), 1985–88 unter der Direktion von →Peter Schweiger erneut am Theater am Neumarkt Zürich (unter anderem: Gertrud in →Lukas B. Suters "Spelterini hebt ab", Regie: Suter; Wirtin in Volker Brauns "Transit Europa", Regie: Schweiger), 1988/89 unter →Frank Baumbauer am →Theater Basel (Faustina in Lina Wertmüllers "Liebe und Magie in Mamas Küche", Regie: Barbara Bilabel), 1989/90 am Schauspielhaus Bochum (Frau Hassenreuter in Hauptmanns "Die Ratten", Regie: →Valentin Jeker), 1990–94 erneut am Theater Basel (Betzn in Dorsts "Korbes", Regie: Harald Clemen; Norine in Labiches "Die Affaire Rue de Lourcine", Regie: →Christoph Marthaler, Frau Solness in Ibsens "Baumeister Solness", Regie: →Werner Düggelin). Ab 1994 war W. freischaffend tätig, sie gastierte unter anderem am →Schauspielhaus Zürich (Nell in Becketts "Endspiel", Regie: Düggelin, Marthe Rull in Kleists "Der zerbrochene Krug", Regie: Daniel Karasek, Toinette in Hürlimanns "Der Franzos im Ybrig", Regie: Wolf Dietrich Sprenger, Kate in Martin McDonaghs "Der Krüppel von Inishmaan", Regie: Clemen; Mrs. Peachum in →Bertolt Brecht/Weills "Die Dreigroschenoper", Regie: →Herbert Wernicke, Amme in Stirndbergs "Der Vater", Regie: Peter Palitzsch). Seit 2000 gehört W. unter der Direktion von Marthaler zum Ensemble des →Schauspielhauses Zürich (unter anderem Mutter in Fosses "Die Nacht singt ihre Lieder"). W. arbeitete auch als Regisseurin, sie inszenierte unter anderem am Theater am Neumarkt 1986 Duras’ "Zerstören, sagt sie" und "Das Shaga" und 1988 Deichsels "Midas-Nachtstücke", am Schauspielhaus Zürich 1987 Maxie Wanders "Guten Morgen Du Schöne", am Theater Basel 1988 die Schweizer Erstaufführung von Patrick Barlows "Der Messias". Auch als Dozentin an der →Hochschule Musik und Theater in Zürich tätig. Diverse Film- und Fernsehrollen.



Autor: Jean Grädel



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Grädel, Jean: Nikola Weisse, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 2069–2070.