Regula Gerber

Aus Theaterlexikon - CH
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* 19.3.1958 Bern.

1976–79 Schauspielausbildung an der Staatlichen Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart. Unter →Helmut Palitsch 1979–82 Schauspielerin am →Theater am Neumarkt Zürich (unter anderem Gina in Woody Allens "Tod" und Frau des Gebirglers in der Schweizer Erstaufführung von de Filippos "Die Kunst der Komödie", Regie: →Felix Prader). 1985 gründete G. in Stuttgart das Theater Die Rampe (heute: Theater Rampe), das sich durch ungewohnte Interpretationen klassischer Stoffe und mutiges zeitgenössisches Autorentheater überregional einen Namen machte und bald zu den wichtigsten deutschen Avantgardebühnen gezählt wurde. Als eigener Stil wurde eine Art fantastischer Realismus entwickelt, in dem sich mehrere Bedeutungsebenen überlagerten. Zu G.s eigenen Inszenierungen zählte unter anderem Vians "Die Reichsgründer oder Das Schmürz". Zunächst arbeitete die Gruppe ohne feste Spielstätte, 1992 bezog sie das Theater im Alten Zahnradbahnhof, G. inszenierte zur Eröffnung Marivaux’ "Verführbarkeit auf beiden Seiten". 1998 gab G. die Leitung der Rampe ab und wurde als Nachfolgerin von Heiner Bruns Intendantin der Bühnen der Stadt Bielefeld/des Theaters Bielefeld, denen sie mit zahlreichen Uraufführungen im Bereich Schauspiel und Musiktheater ein neues künstlerisches Profil gab. Sie etablierte neben dem Stammhaus die Spielstätte "Theater am Alten Markt" als Uraufführungs- und Autorenbühne. G. selbst inszenierte in Bielefeld unter anderem 1999 Ibsens "Baumeister Solness", 2000 die Uraufführung von Thomas Oberenders "Nachtschwärmer", 2001 Tschechows "Onkel Wanja" und Koltès’ "Roberto Zucco", 2002 Bonds "Sommer". G. ist seit 1996 Vizepräsidentin der Fondation Nestlé pour l’art. Sie ist Mitglied der Deutschen Akademie der darstellenden Künste in Frankfurt am Main.



Autor: Thomas Blubacher



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Blubacher, Thomas: Regula Gerber, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 697.

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