Robert Holl

Aus Theaterlexikon - CH
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* 10.3.1947 Rotterdam (NL).

Gesangsstudium in Holland bei Jan Veth und David Hollestelle. Nachdem er 1971 den ersten Preis beim Gesangswettbewerb von s’Hertogenbosch gewonnen hatte, studierte er weiter bei Hans Hotter in München. 1972 wiederum erster Preis beim Gesangswettbewerb der deutschen Rundfunkanstalten in München. 1973–75 war H. an der Bayerischen Staatsoper in München engagiert. Seit 1975 konzentriert sich H. auf seine Konzertkarriere und nimmt nur noch Gastengagements an zahlreichen Opernbühnen an. 1981–83 trat er bei den Salzburger Mozartwochen in selten gespielten Mozart-Opern auf: 1981 als Oberpriester in "Thamos, König in Ägypten", 1982 als Voce in "Idomeneo" und 1983 als Don Cassandro in "La finta semplice". 1988 sang er den König Karl in Schuberts "Fierrabras" in einer Produktion der Wiener Festwochen am Theater an der Wien (Regie: Ruth Berghaus, musikalische Leitung: Claudio Abbado). Gastspiele an der Staatsoper Wien, am Théâtre Royal de la Monnaie Brüssel, an der Deutschen Staatsoper Berlin (unter anderem 1999 Landgraf in →Richard Wagners "Tannhäuser" und 2000 Komtur in Mozarts "Don Giovanni"), vor allem aber am →Opernhaus Zürich: 1991/92 Fürst Gremin in Tschaikowskys "Eugen Onegin"; 1992 Assur in Rossinis "Semiramide" (Regie: Gian-Franco de Bosio, musikalische Leitung: →Nello Santi) und La Roche in Richard Strauss’ "Capriccio" (Regie: Cesare Lievi, musikalische Leitung: →Ralf Weikert); 1994 Wassermann in Dvořáks "Rusalka" (Regie: Erwin Piplits, musikalische Leitung: →Franz Welser-Möst); 1995 – wie auch 1997 in Wien – Robert in Schuberts "Des Teufels Lustschloss" (Regie: →Marco Arturo Marelli, musikalische Leitung: →Nikolaus Harnoncourt); 1996 Bartolo in Mozarts "Le nozze di Figaro" (Regie: →Jürgen Flimm, musikalische Leitung: Harnoncourt) und Amfortas in Wagners "Parsifal" (Regie: →Hans Hollmann, musikalische Leitung: Welser-Möst). 1996–98 und 2000 war H. Gast an den Bayreuther Festspielen als Hans Sachs in Wagners "Die Meistersinger von Nürnberg". Sarastro und Sprecher in Mozarts "Die Zauberflöte" sind weitere zentrale Rollen in H.s Repertoire. Vor allem als Oratorien- und Liedsänger erweist sich H. als einer der führenden Bassisten seiner Generation. Seit 1986 gibt er Meisterkurse in Holland, Österreich und Kanada und leitet eine jährliche "Woche der Romantischen Musik" auf Schloss Grafeneck in Österreich, wo er seinen Wohnsitz hat. Er betätigt sich auch als Komponist unter anderem von Liedern nach Gedichten von Hoffmann von Fallersleben, Storm und Trakl. Seit 1998 Professur für Lied und Oratorium an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Zahlreiche Einspielungen auf Tonträger.

Auszeichnungen

  • 1990 Ernennung zum österreichischen Kammersänger.


Autorin: Nina Debrunner



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Debrunner, Nina: Robert Holl, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 862.

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