SBLV – Schweizerischer Ballettlehrer-Verband

Aus Theaterlexikon - CH
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In den sechziger Jahren erwachte in der Schweiz ein zunehmendes Interesse am Bühnentanz, vor allem am klassischen. Damit einher ging eine grosse Nachfrage nach Ballettschulen, die in unkontrollierter Beliebigkeit entstanden. Eltern sowie Schülerinnen und Schüler hatten jedoch kaum Möglichkeiten, die Qualität einer Schule zu prüfen. Diese unbefriedigende Situation führte 1972 zur Gründung des S. Er bezweckt die Förderung der Ballettausbildung in der Schweiz, die Einführung und Verbreitung überprüfbarer, international anerkannter Systeme für den Ballettunterricht sowie die Förderung der beruflichen Aus- und Weiterbildung der Ballettlehrerinnen und -lehrer und informiert die Öffentlichkeit insbesondere über qualifizierte Ballettausbildungen und die damit verbundenen Anforderungen an den Ballettlehrerberuf. Mitglied des S. kann nur werden, wer ein Diplom für Tanzpädagogik eines international anerkannten Ausbildungssystems erworben hat (beispielsweise der Londoner Royal Academy of Dancing R. A. D. oder der kanadischen Société Cecchetti) und sich verpflichtet, die eigene Lehrtätigkeit alle zwei Jahre durch Vertreter dieses Systems kontrollieren zu lassen. Zudem ist der regelmässige Besuch von Fortbildungskursen vorgeschrieben, die der S. seit Bestehen für Mitglieder durchführt. Nach aussen hat er immer wieder neue Versuche unternommen, fundiert ausgebildeten Ballettpädagoginnen und Ballettpädagogen den Schutz eines staatlich anerkannten Titels zu verschaffen. Aus der Gruppe von rund fünfzehn Gründungspersönlichkeiten entstand ein Verband mit über hundert Mitgliedern. Das Präsidium inne hatten 1972–74 Carol Baumann, 1974–81 →Nestor Mondino, 1981–88 Rita Schwarz, 1988–90 Daisy Olgiati, 1990–98 →Armin Wild und seit 1998 Susanne Natiez. Der S. war Mitglied der →VSBT, heute: Tanz Schweiz.



Autor: Richard Merz



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Merz, Richard: SBLV – Schweizerischer Ballettlehrer- Verband, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 1573–1574.