SDT – Schweizerischer Dachverband der Fachkräfte des künstlerischen Tanzes

Aus Theaterlexikon - CH
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Der S. wurde 1974 nach der Schweizer Ballett-Tagung im aargauischen Lenzburg zur Wahrung und Vertretung der Interessen der professionellen Tanzschaffenden und zur Steigerung des Ansehens der Tanzkunst gegründet. Die in der "Charta der Tanzberufe" von 1976 formulierten Ziele des S. bestimmten die Verbandsarbeit weiterhin: offizielle Berufsanerkennung, Nachwuchsförderung (Berufsvorbildung und Schaffung von Ausbildungsstätten), Verbesserung der sozialen Sicherheit und finanzielle Anpassung des Lohnniveaus der Tanzschaffenden (gemessen an anderen Kunstschaffenden) und Schaffung von Umschulungsmöglichkeiten nach der Bühnenkarriere. Die Schwerpunkte der Verbandsarbeit lagen in der jährlichen Ausarbeitung der Empfehlungsliste von professionellen Ausbildungsstätten in der Schweiz, in der Forderung der Berufsanerkennung und in der Unterstützung von Umschulungsverbänden. Als weitere Dienstleistung für die Mitglieder bot der S. eine Informationsplattform im Internet an (Veranstaltungskalender; Termine für Auditions, Wettbewerbe und Stipendien). Ab 1977 gab der S. eine eigene, gedruckte Verbandszeitschrift heraus, seit 2001 wurde diese unter dem Namen "tanz – la danse suisse" nur noch im Internet publiziert. Der S. organisierte seit 1994 jährlich die Gala "tanz – la danse suisse" im →Stadttheater Bern, bei der eine Auswahl des Tanzschaffens freischaffender und an Stadttheatern tätiger Kompanien der Schweiz gezeigt wurde. Der Verband arbeitete in der Schweiz mit kantonalen Behörden zusammen, war in verschiedenen internationalen Gremien vertreten und gewährleistete dadurch die Präsenz im Ausland. Anfänglich nur durch Mitgliederbeiträge und einzelne private wie öffentliche Geldgeber finanziert, wurde er seit 1987 regelmässig vom Bundesamt für Kultur unterstützt. Dem S. gehörten 2004 mehr als zwanzig Kollektivmitglieder an, darunter die fünf Ballett- und Tanzensembles der subventionierten Stadttheater, das Béjart Ballet Lausanne (→Maurice Béjart), Berufsverbände, Stiftungen und Vereinigungen von Ballettfreunden sowie über achtzig Einzelmitglieder und freischaffende Ensembles. Am 20.10.2004 schlossen sich der S. und die →VSBT nach ihrer Auflösung in dem neu gegründeten Dachverband "Tanz Schweiz – Schweizerischer Dachverband des professionellen künstlerischen Tanzes" unter dem Kopräsidium von →Oliver Dähler und Christian P. Michel zusammen. Als Aktivmitglieder traten dem neuen Verband der →SBLV, der →SBTG und der →SVTC bei; Mitglieder des aufgelösten S. können als Aktivmitglied einem der drei Berufsverbände beitreten oder Gönnermitglied des Dachverbands "Tanz Schweiz" werden.



Autorin: Ursula Pellaton



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Pellaton, Ursula: SDT – Schweizerischer Dachverband der Fachkräfte des künstlerischen Tanzes, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 1667.