Sebastian Grübel

Aus Theaterlexikon - CH
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* um 1529 St. Gallen, † 17.10.1595 Schaffhausen. Sohn des Schaffhauser Pfarrers Sebastian G.

Studium in Zürich, Basel und Lausanne. Ab 1552 Lateinschulmeister in Schaffhausen, 1575 Amtsenthebung. 1587–95 Amtmann des Klosters Paradies in Schaffhausen. G. führte mit seinen Schülern wiederholt Schauspiele in lateinischer Sprache auf. Nachdem er von seinen Mitbürgern gebeten worden war, anstelle der lateinischen Dramen einmal ein Spiel in deutscher Sprache auf die Bühne zu bringen, übertrug er →Rudolf Gwalthers neulateinische Comœdia sacra "Nabal" (1549) in deutsche Knittelverse, wobei er den Text um mehr als die Hälfte verlängerte und mundartliche Wendungen einflocht. Das Spiel wurde am 16.7.1559 in Schaffhausen aufgeführt (Druck: Mülhausen im Elsass, 1560). G. ist auch der Verfasser des geistlichen Dramas "Die Immolation Isaaks", das er 1566 in Schaffhausen zur Aufführung brachte. 1574 spielte G. mit seinen Schülern einen "Hiob".

Literatur

  • Giovanoli, Sandro: Form und Funktion des Schuldramas im 16. Jahrhundert, 1980.


Autor: Reto Caluori



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Caluori, Reto: Sebastian Grübel, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 758.

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