St. Galler Bühne, St. Gallen SG

Aus Theaterlexikon - CH
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Amateurtheater, Sprechtheater in Dialekt

Während der Stickereikrise 1920 führten theaterbegeisterte Mitglieder des Textilverbands St. Gallen Demetrius Schrutz’ "Rosa von Tannenburg" auf und gründeten 1921 den "Dramatischen Club Edelweiss". 1926 wurde er in "Dramatischer Club St. Gallen Ost", 1938 in "Dramatischer Verein St. Gallen" umbenannt; S. lautet der Name seit 1945. In der ersten Zeit spielte die S. hauptsächlich historische und vaterländische Stücke. Nach und nach fanden immer mehr Komödien, Lustspiele und Schwänke Eingang in den Spielplan, beispielsweise 1955 →Jakob Steblers "Autostop", 1969 Traugott Johann Felix’ "Früelig im Buechehof" nach Maximilian Vitus’ "Die drei Eisbären", 1978 Marc Camolettis "Boeing-Boeing", 1982 →Helmut Schillings "Dromo, der schlaue Knecht", 1984 Nestroys "Der böse Geist Lumpazivagabundus", 1988 John Patricks "Gschpässigi Lüüt", 1990 Kesselrings "Arsen und Spitzenhäubchen", 1993 →Hans Gmürs "Tigerfalle", 1998 Rick Abbots "Spiled wiiter!"("Play on!"). Gezeigt wurden zudem einzelne Kriminalstücke, etwa 1995 Lucille Fletchers "Zwielicht" und 1999 Robert Thomas’ "Die Falle". Seit 1989 gibt die S. jeweils in der Vorweihnachtszeit ein Märchenspiel für Kinder. Daneben spielt sie unter anderem an Firmen- oder Vereinsveranstaltungen Einakter. Die S. zeigte ihre Inszenierungen an verschiedenen Orten in St. Gallen, so unter anderem im Saal des Restaurants "Uhler", seit den siebziger Jahren im Saal des Hotels "Ekkehard" sowie seit 1994 hauptsächlich in der Kellerbühne St. Gallen. Die S. erhält von der Stadt St. Gallen eine jährliche Subvention, daneben finanziert sie sich durch Eintrittsgelder sowie Beiträge von Sponsoren, Gönnern und Mitgliedern. 1973 wurde Günter Siegmunds "Mensch sii … mue dä Mensch" vom Schweizer Fernsehen DRS aufgezeichnet. Verbandsmitglied: →ZSV.



Autor: Sigi Blarer



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Blarer, Sigi: St. Galler Bühne, St. Gallen SG, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 1565.