Sven Olof Eliasson

Aus Theaterlexikon - CH
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* 4.4.1933 Boliden (S).

E. liess sich zunächst zum Schauspieler ausbilden, studierte dann Gesang an der Königlichen Musikakademie Stockholm bei Ragnar Hultén und hatte als Statist und Chorsänger am Operettentheater Stockholm ersten Kontakt mit der Bühne. Sein Solistendebüt als lyrischer Tenor fand 1961/62 am Opernhaus von Oslo statt (Don Ottavio in Mozarts "Don Giovanni"). Nach einem ersten festen Engagement an der Königlichen Oper Stockholm war E. 1968–80 und 1981/82 Ensemblemitglied am →Opernhaus Zürich, Zürich ZH. Ständige Gastverträge verbanden ihn ausserdem 1969–83 mit der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg (unter anderem 1978 Graf von Kent in Aribert Reimanns "Lear", 1980 Kardinal Albrecht von Brandenburg in →Paul Hindemiths "Mathis der Maler") und 1982–85 mit der Deutschen Oper Berlin. Im Herbst 1968 gab er mit der Titelpartie von Pfitzners "Palestrina" sein Debüt am Opernhaus Zürich. Dank seiner schlanken, jünglingshaften Erscheinung und einer mittlerweile zum jugendlichen Heldentenor entwickelten Stimme war er dort jahrelang ein idealer Interpret für Walther von Stolzing in →Richard Wagners "Die Meistersinger von Nürnberg" und die Titelhelden in dessen "Lohengrin" und "Parsifal". Weitere wichtige Zürcher Rollenporträts waren Mephistopheles in Busonis "Doktor Faust", Pelléas in Debussys "Pelléas et Mélisande", Skuratov in Janáčeks "Aus einem Totenhaus", Max in Webers "Der Freischütz" sowie Christy Mahon in der Uraufführung von Giselher Klebes "Ein wahrer Held" (1975, Regie: Imo Moszkowicz, musikalische Leitung: →Ferdinand Leitner) und Pier Francesco Orsini in der Schweizer Erstaufführung von Alberto Ginasteras "Bomarzo" (1970, Regie: Moszkowicz, musikalische Leitung: Leitner). E. gastierte am →Grand Théâtre in Genf als Parsifal (1969/70) und Lohengrin (1970/71). Weitere Auftritte an den Opernhäusern von Amsterdam, Arhus (1987 Siegmund in Wagners "Die Walküre"), Brüssel, an den Festspielen von Drottningholm (1967 Belmonte in Mozarts "Die Entführung aus dem Serail"), Edinburgh und Glyndebourne (1967 Don Ottavio), in Frankfurt am Main, Göteborg (1979 Titelpartie in Brittens "Peter Grimes"), Hamburg, Köln, Kopenhagen, Montreal, an der Bayerischen Staatsoper München (unter anderem 1971 Tito in Mozarts "La clemenza di Tito"), in Stockholm, Stuttgart, an der Staatsoper Wien (unter anderem 1973–76 Aron in Schönbergs "Moses und Aron") und in Wiesbaden. E. trat auch als Konzertsänger auf. Ab 1983 wirkte er als künstlerischer Direktor des Stora Theaters Göteborg, ab 1990 als Generalintendant der Oper in Oslo. Ausserdem Lehrtätigkeit an der Opernschule Stockholm. Verschiedene Einspielungen auf Tonträger.

Literatur

  • Bührle, Christian: S. O. E. In: Zelger-Vogt, Marianne/Honegger, Andreas: Stadttheater – Opernhaus, 1991.


Autor: Paul Suter



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Suter, Paul: Sven Olof Eliasson, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 530–531.

Normdaten

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