Theater Glarus, Glarus GL

Aus Theaterlexikon - CH
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Amateurtheater, vorrangig Sprechtheater in lokalem Dialekt, seltener auch auf Hochdeutsch

Das T. wurde 1923 unter dem Namen "Heimatschutzbühne Glarus" gegründet. Hauptinitiant, erster Präsident sowie langjähriger Regisseur, Schauspieler und Textbearbeiter war Melchior Dürst. In den dreissiger Jahren wurde der Verein in "Heimatschutztheater Glarus" und 1974 in T. umbenannt. Das Ziel bestand in der "Förderung der guten schweizerischen dramatischen Produktion und Pflege der Muttersprache". Jährlich wird mindestens ein Stück produziert. Dem Motto "volkstümlich und national, aber literarisch wertvoll" entsprechend, standen zunächst vor allem Schweizer Volksstücke auf dem Spielplan, unter anderem →Paul Hallers "Marie und Robert" (1924), →Emil Sautters "Anna Matter" (1925) und →Otto von Greyerz’ "Ds Schmocker Lisi" (1930). Zudem wurden →Georg Thürers "Beresina" (1939, auch an der Schweizerischen Landesausstellung), "Meischter Zwingli" und "Ursus, stand uuf!"(beide 1943) uraufgeführt. Ab den siebziger Jahren spielte das T. auch viele Stücke aus dem Repertoire professioneller Bühnen, beispielsweise →Friedrich Dürrenmatts "Der Besuch der alten Dame" (1973), →Max Frischs "Andorra" (1981), Wilders "Die Heiratsvermittlerin" (1984) und Molières "Dr Giizchrage" (1988) sowie unbekanntere Werke wie Elias Lönnrots "Kalevala. Das finnische Epos" (2000). Ausserdem zeigt es weiterhin Komödien und Kriminalstücke, darunter →Oskar Eberles "Der Lätz gwünnt die Rächt" (1950), →Cäsar von Arx’ "Vogel friss oder stirb!"(unter anderem 1963), Agatha Christies "Zehn kleine Negerlein" (1983) und Kishons "Der Trauschein" (1991). Mit diesem Programm wurde das T. zu einer festen Grösse im Glarner Kulturschaffen. Die Aufführungen finden jeweils im Restaurant "Schützenhaus" (etwa 240 Plätze) in Glarus statt. Das T. finanziert sich durch Beiträge der Gemeinde und des Kantons Glarus sowie von Sponsoren, Gönnern und Mitgliedern. Verbandsmitglied: →ZSV, →SGTK.

Literatur

  • Dürst, Melchior: 20 Jahre Heimatschutztheater Glarus, 1943 [Broschüre].


Autor: Sigi Blarer



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Blarer, Sigi: Theater Glarus, Glarus GL, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 3, S. 1866, mit Abbildung auf S. 1866.