Urs Kaufmann

Aus Theaterlexikon - CH
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* 23.7.1956 Luzern, auch Urs Michael K. ∞ Barbara Hampel, Tänzerin.

Während einer Lehre als Tiefbauzeichner erhielt K. ab 1973 ersten Ballettunterricht an der Ecole de Danse Duse-Tobias (→Riccardo Duse, →Reka Tobias) und trat 1975 in Duses Choreografie von Strawinskys "Petruschka" (nach Fokine) am →Stadttheater Luzern erstmals auf. 1976–79 liess er sich an der Folkwang Hochschule in Essen zum Tänzer ausbilden (1977 und 1978 mit einem →Migros-Ballettstipendium). Sein erstes Engagement erhielt er 1979/80 am Ballett der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg unter der Ballettdirektion von Erich Walter. 1980–2002 war er Mitglied des Tanztheaters Wuppertal und trat in zahlreichen Werken der Choreografin Pina Bausch auf, etwa in den Uraufführungen – an deren Kreation er, der Arbeitsweise Bauschs entsprechend, jeweils beteiligt war – von "Bandoneon" (1980), "Walzer" und "Nelken" (beide 1982), "Auf dem Gebirge hat man ein Geschrei gehört" (1984), "Viktor" (1986), "Ahnen" (1987), "Palermo, Palermo" (1989), "Tanzabend II (Madrid)" (1991) und "Das Stück mit dem Schiff" (1993). Ausserdem tanzte K. in Neueinstudierungen der Bausch-Choreografien "Iphigenie auf Tauris", "Orpheus und Eurydike" (Musik beide: Gluck), "Frühlingsopfer" (Musik: Strawinskys "Le Sacre du printemps"), "Die sieben Todsünden" (Musik: Weill, Text: →Bertolt Brecht), "Blaubart – Beim Anhören einer Tonbandaufnahme von Béla Bartóks Oper ‹Herzog Blaubarts Burg›", "Komm tanz mit mir" (unter Verwendung alter Volkslieder; zusammen mit Josephine Ann Endicott in den Hauptrollen), "Renate wandert aus", "Er nimmt sie an der Hand und führt sie in das Schloss, die anderen folgen", "Kontakthof", "Arien", "Keuschheitslegende", "1980 – Ein Stück von Pina Bausch", "Two Cigarettes in the Dark" und "Ein Trauerspiel". Ab 1993 war K. neben seinem Engagement als Tänzer im künstlerischen Betriebsbüro des Tanztheaters Wuppertal tätig. Seit Frühjahr 2002 ist er Mitarbeiter des Kulturbüros der Stadt Wuppertal. Bauschs Kompanie ist er nach wie vor verbunden und stand 2004 als Gast in "Nelken" erneut auf der Bühne. Als Mitglied des Tanztheaters Wuppertal wirkte K. in den Filmen "Sydney an der Wupper – Dreamtime" (Regie: Bettina Woernle, 1982) und "Un jour Pina m’a demandé …"(Regie: Chantal Akerman, 1983) sowie in Bauschs Film "Die Klage der Kaiserin" (1989) mit.



Autorin: Christine Wyss



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Wyss, Christine: Urs Kaufmann, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 970–971.

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