Walter Fähndrich

Aus Theaterlexikon - CH
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* 1.7.1940 Zürich.

Ausbildung zum Primarlehrer in Zürich. Parallel dazu Musikstudien am Konservatorium und an der Musikhochschule Zürich (unter anderem Klavier und Kontrapunkt bei Paul Müller-Zürich). Weitere Studien in Paris an der Ecole Normale de Musique (Dirigieren bei Pierre Dervaux) und an der Schola Cantorum (Komposition bei →Pierre Wissmer). Danach wirkte F. 1965/66 als Ballettrepetitor am →Stadttheater St. Gallen, 1966–68 als Repetitor und Kapellmeister am Landestheater Detmold, wo er mit Lortzings "Zar und Zimmermann" debütierte. Es folgten Engagements 1968/69 am Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel als Repetitor, 1969–75 am →Grand Théâtre in Genf als Repetitor und Assistent des Chordirektors Paul-André Gaillard sowie 1975/76 an der Opéra de Lyon als Studienleiter und Assistent des Chefdirigenten Theodor Guschlbauer. Seit 1977 ist F. am Stadttheater St. Gallen als Chordirektor und Kapellmeister tätig. Dort leitete F. als eigene Einstudierungen unter anderem Künnekes "Der Vetter aus Dingsda" (1977), Falls "Madame Pompadour" (1978), Loewes "My Fair Lady" (1979), Suppés "Boccaccio" (1980), Offenbachs "Monsieur Choufleuri" (1981), Delibes’ Ballett "Coppélia" (1982), →Ralph Benatzkys "Im weissen Rössl" (1982 und 1993), Kálmáns "Die Zirkusprinzessin" (1986), Millöckers "Der Bettelstudent" (1989) und Glucks "Orfeo ed Euridice" (1993). Gleichzeitig wurden ihm auch zahlreiche Nachdirigate übertragen, so etwa Bellinis "Norma", die Donizetti-Opern "Don Pasquale", "L’elisir d’amore", "Lucia di Lammermoor" und "Roberto Devereux", de Fallas "La vida breve", Humperdincks "Hänsel und Gretel", Mascagnis "Cavalleria rusticana", Mozarts "Don Giovanni" und "Die Zauberflöte", Nicolais "Die lustigen Weiber von Windsor", Offenbachs "Les Contes d’Hoffmann" und "Orphée aux enfers", Puccinis "Madama Butterfly" und "Turandot", Rachmaninows "Aleko", Rimski-Korsakows "Die Zarenbraut", Schrekers "Der Schatzgräber", Smetanas "Die verkaufte Braut", Strawinskys "The Rake’s Progress", Tschaikowskys "Jolanthe", die Verdi-Opern "Attila", "Un ballo in maschera", "I due Foscari", "Ernani", "La forza del destino", "Nabucco", "La Traviata", "Il Trovatore" und "Les Vêpres siciliennes" sowie Zemlinskys "Kleider machen Leute". Bis 1992 war ausschliesslich ein Laienchor am Stadttheater St. Gallen tätig. Mit Beginn der Direktion von Hermann Keckeis wurde erstmals ein kleiner Berufschor engagiert. Er wird bei Bedarf durch den Laien-Opernchor verstärkt. Als Gastdirigent trat F. am →Stadttheater Bern, Bern BE (1979/80 Bizets "Carmen") und am Grand Théâtre in Nancy (1992/93 Kálmáns "Die Csárdásfürstin") auf. Als Komponist schuf er auf einen Text von Ionesco die Kammeroper "Scène à quatre", die 1968 unter dem Dirigenten →Jean Meylan bei Radio Genf uraufgeführt wurde.



Autor: Paul Suter



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Suter, Paul: Walter Fähndrich, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 1, S. 553–554.

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