Werner Hausmann

Aus Theaterlexikon - CH
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* 14.6.1901 Basel, † 17.7.1991 Basel. Onkel des Regisseurs →Hans H.

Nach der Matura in Basel Besuch der Ecole de commerce in Neuenburg, dann Betätigung als Kaufmann in der Eisenindustrie. 1920 Schauspielstudium in Berlin, 1921/22 erstes Engagement als jugendlicher Held am Stadttheater Bautzen, 1922/23 am Albert-Theater Dresden, 1923/24 an der →Volksbühne Zürich, 1924/25 am →Stadt- und Aktientheater St. Gallen (Direktor: →Paul von Bongardt), 1925/26 am Schwarzburgischen Landestheater Rudolstadt, ab 1926 in Berlin: an den Saltenburg-Bühnen (Deutsches Künstlertheater, Lessing-Theater, Theater am Kurfürstendamm, Lustspielhaus), am Neuen Theater am Zoo und am Wallner-Theater; 1929 auch Filmtätigkeit. 1928–30 Gastspiele mit der Olaf-Tournee Berlin ("Mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten"). Wegen des aufkommenden Nationalsozialismus kehrte H. in die Schweiz zurück, wo er ab 1930 im Studio Basel des Landessenders Beromünster arbeitete, zunächst als Sprecher, Sportreporter und Autor von Industriereportagen, ab 1932 auch als Moderator von Sendungen für Kinder ("Kinderstunde") und später der populären Sendung "Von Haus zu Haus". H. erlangte vor allem als Hörspielregisseur Bedeutung (unter anderem Zusammenarbeit mit →Albert Bassermann, →Käthe Gold und →Will Quadflieg), ab 1961 war er Leiter der Hörspielabteilung "Wort I" im Studio Basel des Schweizer Radios DRS, führte aber auch Regie bei Hörspielproduktionen in Baden-Baden, Frankfurt am Main, Saarbrücken, Bremen und Salzburg. Neben seiner Rundfunktätigkeit arbeitete H. gelegentlich weiterhin am Theater: Zwischen 1930 und 1956 gastierte er mehrmals als Schauspieler und Regisseur am →Stadttheater Basel und inszenierte dort unter anderem 1941 Goethes "Egmont", 1954 →Fritz Hochwälders "Donadieu" und William Saroyans "Die Auster und die Perle" und 1956 →Friedrich Dürrenmatts "Nächtliches Gespräch mit einem verachteten Menschen". Er schuf die schweizerdeutsche Bearbeitung von →Kurd E. Heynes "Lueg di a und lach di us, eine heitere Revue aus dem Alltag" (Erstaufführung 1.4.1938, Stadttheater Basel, Regie: →Egon Neudegg, mit →Rudolf Bernhard) und verfasste zusammen mit Heyne die "heitere Hotelrevue""Herzlich willkommen" (Uraufführung 25.2.1939, Stadttheater Basel, Regie: Neudegg). An →Egon KartersKomödie Basel setzte H. 1951 Lessings "Nathan der Weise" in Szene (mit Bassermann in der Titelrolle), 1958 inszenierte er am →Stadttheater Bern Shaws "Helden".

Auszeichnungen

  • 1969 Hörspielpreis "Rote Rose von München".


Autor: Dietrich Seybold



Bibliografische Angaben zu diesem Artikel:

Seybold, Dietrich: Werner Hausmann, in: Kotte, Andreas (Hg.): Theaterlexikon der Schweiz, Chronos Verlag Zürich 2005, Band 2, S. 808–809.

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